Chemnitz / Rostock

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Des Antifaschisten und KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann gedacht und ihn geehrt

Am Jahrestag seiner Ermordung durch die Hitler-Faschisten, dem 18. August, fanden in Deutschland verschiedene Ehrungen für den Antifaschisten und langjährigen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands, (KPD), Ernst Thälmann statt.

Korrespondenzen
Des Antifaschisten und KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann gedacht und ihn geehrt
Das mit Blumen geschmückte Thälmann-Denkmal in Rostock (rf-foto)

Nachdem bereits in Halle an der Saale und am Ort seiner Ermordung, in der heutigen Gedenkstätte KZ Buchenwald, Gedenkveranstaltungen stattgefunden hatten (siehe hier und hier), erreichten die Rote Fahne Redaktion jetzt auch Berichte aus Chemnitz und Rostock.

Chemnitz: Ehrung für den Antifaschisten Ernst Thälmann

Am 18. August ehrten und gedachten fast 30 Bürgerinnen und Bürger am Ernst-Thälmann-Denkmal am Schlossteich in Chemnitz dem Kämpfer gegen Faschisten und das Heraufziehen eines Krieges durch Deutschland in Europa. Er warnte deutlich vor Hitler und seinen Hintermännern in Politik und Wirtschaft.

 

Die so Bloßgestellten richteten ihren ganzen Hass auf den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands und inhaftierten Ernst Thälmann als einen der ersten Reichstagsabgeordneten. Sie ließen ihn nicht wieder aus ihren Klauen. Nach fast zwölf Jahren der Haft, so in Bautzen, wurde er 1944 nach Buchenwald verschleppt und hinterrücks ermordet.

 

Thälmann gehört unumstritten in die Reihen der öffentlich zu ehrenden Widerstandskämpfer, die ihren Einsatz gegen Faschismus und Krieg mit dem Leben bezahlten.

Rostock: „Nein“ zur Spaltung

Am 18. August fand - wie jedes Jahr - in Rostock die Thälmann-Ehrung am Jahrestag seiner Ermordung statt. Seit Jahren nimmt die MLPD aktiv an dieser überparteilichen Ehrung teil. Jetzt plötzlich erhielten wir eine Mail vom DKP-Verantwortlichen, dass wir als Partei nicht an dieser Ehrung teilnehmen dürften, „persönlich“ aber schon. Begründung: Unsere Einschätzung von Putins Russland als imperialistischem Kriegstreiber. Ein offenes Mikrophon war auf der Ehrung nicht vorgesehen, um sich die Kritik am eigenen Opportunismus in der Kriegsfrage vom Leibe zu halten.

 

Wir haben natürlich an der Ehrung teilgenommen und im Sinne Thälmanns die opportunistische und spalterische Politik der örtlichen DKP-Führung kritisiert. Die Mehrheit der 30 Anwesenden, die diesen Beitrag außerhalb der offiziellen Rednerliste gespannt verfolgten, nahm diesen mit Interesse und Zustimmung auf. Schon der Sprecher der Linkspartei kritisierte diese Spaltung, indem er eine wirklich überparteiliche Ehrung Thälmanns forderte.

 

Für die Teilnehmer wurde durch unsere Rede klar, dass es sich bei der Politik der Ausgrenzung der MLPD um ein übles Spiel einzelner Kräfte in der DKP handelt, entgegen dem Wunsch und der Offenheit vieler anderer. Wir luden zu einer kämpferischen Antikriegs-Kundgebung am 1. September ein: Gegen die Gefahr eines Dritten Weltkriegs. Es zeigte sich: Die Offenheit dafür, einen möglichen Dritten Weltkrieg zu verhindern, ist auch im Einflussbereich der DKP und der alten Friedensbewegung groß. Auch dort muss die Bewusstseinsbildung vorangetrieben werden.