Antifaschismus
Gedenken für und an Ernst Thälmann
Ernst Thälmann wurde am 18. August 1944 feige und hinterrücks von den Hitler-Faschisten auf persönlichen Befehl Hitlers hin im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. Er war Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands, entschiedenster Antifaschist und Gegner des imperialistischen Zweiten Weltkrieges!
Auf dem Hinterhof des Krematoriums im ehemaligen KZ, wo Thälmann ermordet wurde und wo bis heute eine Gedenktafel hängt, organisierte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) zusammen mit der Lagerarbeitsgemeinschaft eine Gedenkveranstaltung.
Es war insgesamt eine ehrenvolle Veranstaltung, die würdigte, dass Thälmann sich sein Leben lang für die Arbeiter einsetzte und damit die Faschisten gegen sich aufbrachte. Der Sprecher der IG Metall, Thomas Steinhäuser, würdigte, dass Thälmann bis zum Schluss ein Arbeiter geblieben ist und dass Thälmanns Wirken wichtig für seine eigene antifaschistische Bildung in der Jugend war. Bezüglich Thälmanns Engagement gegen den Zweiten Weltkrieg zog er einen Bogen zu heute: „Wem nützt dieser Krieg? Einer Machtelite und Imperialisten. Uns nützt er nicht. Waffenlieferungen in dieses Krisengebiet lösen das Problem nicht.“ Sabine Stein, die ehemalige Archivleiterin von Buchenwald, berichtete vom Buchenwalder Häftling Robert Siewert und wie die Häftlinge eine illegale Gedenkfeier für Ernst Thälmann gemacht haben, als sie erfuhren, dass er ermordet worden war.
Im Gegensatz zu der würdigen Veranstaltung, standen die vorgelesenen Äußerungen Bodo Ramelows (Linkspartei), Ministerpräsident von Thüringen. Ein Paradebeispiel des Antikommunismus und bürgerlichen Antifaschismus: Thälmann gedenken, ja, weil er von Nazis ermordet wurde. Aber sein Lebenswerk, seine kommunistische Weltanschauung (der Grund für den Hass der Faschisten)? Ramelow schwang stattdessen die Stalin-Keule: Thälmann habe nicht genug Distanz zu Stalin gehabt und dessen Fehler übernommen. Eine solche Verleumdung hat im Publikum Unmut hervorgerufen, einige verließen die Veranstaltung.
Es ist skandalös, dass die VVN das Tragen von Parteifahnen unterbinden wollte! Und das, nachdem das Tragen von Fahnen auf der Gedenkstätte kürzlich in Weimar gerichtlich als rechtmäßig festgestellt wurde! Ernst Thälmann wäre doch stolz gewesen, dass bei seiner Gedenkfeier kommunistische Fahnen wehten. Die Teilnehmer der Veranstaltung hat die Fahnen nicht im Geringsten gestört.
Die Rebellin, die am Ende die Internationale mit Gitarre vortrug, brachte ein, dass Thälmann Fehler (z. B. die Sozialfaschismustheorie) gemacht hat, aber auch die richtige Einschätzung hatte: „Stalin bricht Hitler das Genick!“ Und: Thälmann hat immer stolz seine Parteifahne hoch gehalten. Die Fahnen von MLPD und REBELL wehten und bekräftigten, dass wir aus dem Leben und Kampf von Ernst Thälmann Schlussfolgerungen für heute ziehen: Kein Fußbreit den Faschisten und Kampf gegen die akute Gefahr eines Dritten Weltkrieges!