Gasumlage
Gespräch mit einer Bekannten
Gerade habe ich mit der ehemaligen Haushaltshilfe meiner Mutter in Berlin telefoniert. Wir haben nach über 15 Jahren, seitdem ich meine Mutter aus Berlin zu mir in ein Seniorenheim geholt habe, immer noch freundschaftlichen Kontakt. Im Laufe des Gesprächs kamen wir darauf zu sprechen, wie es ihr so geht.
Da berichtete sie mir, dass sie mit 880 Euro EU-Rente plus etwas Wohngeld über die Runden kommen muss. Sie weiß gar nicht mehr, wie sie das machen soll, wo jetzt alles immer teurer wird und auch noch die Gasumlage auf sie zukommt.
Sie beklagte zunächst, dass die Hartz-Betroffenen und die Flüchtlinge genau so viel bzw. sogar mehr als sie bekämen, obwohl sie ihr ganzes Laben lang gearbeitet hätte. Ich sagte, dass man aufpassen muss, sich nicht gegen genauso arme oder sogar noch ärmere Leute aufbringen zu lassen. Das machen solche Leute wie die der Bild-Zeitung und die rechten Hintermänner der Pegida-Demos oder der Corona-Leugner.
Wenn jetzt die Energiekonzerne im Zuge des Ukraine-Krieges Milliarden Euro an zusätzlichen Gewinnen durch unverschämte Preiserhöhungen einstreichen, muss man doch auf diese Konzernherren wütend werden. Und auch auf die Regierung, die solchen Konzernen - wie Uniper - noch 15 Milliarden Euro von unseren Steuergeldern in den Rachen schiebt, um scheinbar die Gasversorgung, in Wirklichkeit aber deren Profite zu sichern. Da gab sie mir recht und sagte, sie hätte ja beim letzten Mal auch „deine Partei, die … MLPD gewählt, weil man ja zeigen muss, wofür man ist. Aber jetzt weiß ich nicht, was man tun kann.“
Sie wäre auf einer Montagsdemo in Oranienburg gewesen. Dort wäre aber nur von Corona die Rede gewesen. „Wenn sie gegen die Preissteigerungen und gegen die Gasumlage der Regierung demonstrieren würden, wäre ich dabei geblieben.“ Darauf ich: „Ja, wir müssen einen aktiven Widerstand gegen die Ausplünderung durch die großen Konzernherren und gegen die Regierung entwickeln, die alles für diese Herren tun. Aber bei diesen Montagsdemos, wie in Oranienburg, sind sicher wieder die rechten Hintermänner die Drahtzieher. In Berlin gibt es eine richtige Montagsdemo am Alex. Wenn sie da hin fahren könnte, wäre das bestimmt ein richtiger Schritt.“ Das würde ihr aber mit so wenig Geld schwer fallen, meinte sie. Vielleicht kann sie das aber doch mal machen, sie müsste nur wissen, wann das stattfindet. Ich will das für sie rauskriegen und ihr dann berichten.