Immer mehr Gründe für den Kampf um Lohnnachschlag!

Immer mehr Gründe für den Kampf um Lohnnachschlag!

3,6 Prozent Reallohnabbau im ersten Halbjahr

Laut einer aktuellen Studie des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) lag die durchschnittliche, tarifliche Lohnerhöhung für das erste Halbjahr 2022 bei 2,9 Prozent. Aufgrund der offiziellen Inflationsrate von 6,5% sanken deshalb die Reallöhne um 3,6%.

Von wb

Bei einer realen Inflationsrate von 20% für eine Arbeiterfamilie ist der Reallohnabbau bereits erheblich höher. Die kapitalistische Realität widerlegt einmal mehr das Märchen und die Warnungen der Monopolverbände vor einer Lohn-Preis-Spirale, die angeblich durch zu hohe Lohnforderungen herbeigeführt würden.

 

Kritik gab und gibt es aber auch an der IG-Metall-Basis, dass ihr Vorsitzender Jörg Hofmann zweistellige Lohnforderungen aus den Betrieben ablehnte: "Wir können nicht alles über die Tarifpolitik lösen" und verwies dabei auf die Regierung. Doch von dieser erwarten die Kolleginnen und Kollegen nur Beruhigungstabletten, damit die Inflation und Gasumlage „nicht so weh tut“. Die IG Metaller sind deshalb besser beraten, wenn sie selbst mit kämpferischen Initiativen dafür sorgen, dass in der im September beginnenden Tarifrunde die volle Kampfkraft eingesetzt wird. Die 8-Prozentforderung - sie ist eh angesichts der Inflation schon zu niedrig - kann nicht eine Ansage bleiben, bei der man sich in der Mitte trifft.

 

Um dem Reallohnabbau entgegenzutreten, braucht es einen Lohnnachschlag. Der tarifliche und der selbständige Kampf für Löhne, die die finanzielle Situation der Beschäftigten und ihrer Familien verbessert, gehören deshalb zusammen und bestärken sich gegenseitig. Damit würden die Industriearbeiter auch den Beschäftigten in anderen Branchen und Menschen anderer gesellschaftlicher Bereiche vorangehen: Im Kampf gegen die Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten durch Monopole und Regierung!