Kriegsverlauf
Hinter den russischen Linien
Vergangenen Samstagabend entging Putins neofaschistischer Chefberater, Alexander Dugin, nur knapp einem Attentat. Zufällig saß er nicht in seinem Toyota Land Cruiser, den er an diesem Abend seiner Tochter überlassen hatte. Die Journalistin und glühende Verfechterin von Putins Kriegskurs, Daria Dugina, starb bei der Explosion der Autobombe, die unter dem Fahrzeug angebracht war.
Während die russischen Medien Rache schwören - „Kiew wird beben“ – erklärte der ukrainische Präsidentenberater, Mychailo Podoljak, die Ukraine habe „natürlich“ nichts mit dem Attentat zu tun und beschuldigte Russland, mit solchen Aktionen die „im Moment noch im Verborgenen organisierte Mobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine“ vorzubereiten. (t-online, 22.08.22) Inzwischen reklamiert eine bisher unbekannte russische „Nationale Republikanische Armee“ (NRA) den Anschlag für sich und erklärte Putin zu einem "illegitimen Anwärter der Macht“, der einen „Bruderkrieg zwischen slawischen Völkern entfesselt und russische Soldaten in den sicheren und sinnlosen Tod geschickt hat“. (ebda.)
Erst wenige Tage vorher war es auf der Krim erneut zu schweren Explosionen gekommen und zu Anschlägen auf die Stromversorgung beim russischen Atomkraftwerk Kursk. Zunächst versuchte die russische Führung nicht einzugestehen, dass es sich bei den Explosionen und Zerstörungen auf der Krim - am Militärflughafen Saki im Südwesten und dem Militärlager Maiskoje im Norden - überhaupt um feindliche Angriffe handelte. Die Explosionen wurden als versehentlich, als Missachtung des Brandschutzes usw. hingestellt. Schließlich erkannte der russische Inlandsgeheimdienst FSB in den Explosionen doch „Sabotageakte". Als Verantwortlich identifiziert wurden diesmal aber nicht ukrainische Kräfte. Medienwirksam wurden sechs Männer einer "islamistischen" Organisation namens "Hisb ut-Tahir" verhaftet. (www.n-tv.de, 18.08.22)
Die ukrainische Führung stritt jede Beteiligung ab, erklärte aber: "Die Ukraine habe das Recht, die von den Vereinigten Staaten gelieferten Waffen auch auf der Krim einzusetzen, da es dort um Selbstverteidigung gehe." (www.FAZ.net, 19.08.22) Der stellvertretende russische Außenminister, Sergei Rjabkow warnte: "Wenn Objekte in Russland oder der Krim angegriffen würden, könne von Selbstverteidigung nicht die Rede sein. Es handle sich dabei um eine Eskalation des Konflikts, die von Washington angefeuert und unterstützt werde." (eda.)