Baden-Württemberg

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Ministerpräsident Kretschmann – alles bloß kein „Waschlappen“

Kürzer Duschen, nicht so heiß duschen oder gar ganz aufs Duschen verzichten – seit der Energieknappheit und Kostenexplosion, die wir angeblich nur Russlands Präsident Wladimir Putin zu verdanken hätten, überbieten sich die bürgerlichen Politiker mit Spartipps für die Bevölkerung. So hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bereits vor einigen Wochen erklärt, dass er inzwischen noch etwas schneller dusche als früher.

Von wb

Doch so lauwarme Ratschläge oder Wischiwaschi ist nicht das Ding von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen. Auch handelt er nicht nach der Methode: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“.

 

Auf einer Pressekonferenz ließ er bescheiden und bodenständig wissen, das seine Frau Gerlinde und er mit gutem Beispiel vorangehen. Sie würden nur mehr ein Zimmer heizen. (Heizen? Gestern hatte es in Essen noch am späten Abend 32 Grad). Auch habe er nur ein Elektroauto und eine riesige Photovoltaikanlage auf dem Dach. Er merkte dabei allerdings nicht, dass viele Menschen schon froh wären, wenn sie eine bescheidene Wohnung bekommen würden oder bezahlen könnten.

 

Und weil er der Meinung ist, dass ihm eine „gescheite“, für seine Größe passende, Luxuslimousine zusteht, hat er eine 522 PS starke EQS von Mercedes für weit über 150.000 Euro. Nach dem er zudem bekannte, dass er nicht dauernd duschen würde, ging er als ehemaliger Lehrer zur Körperpflege seiner Landeskinder über: „Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung.“ (Für jüngere Menschen: Ein Waschlappen ist ein etwas mehr als handtellergroßes Textilstück zur Körperpflege.) Kretschmanns „Spar-“ und Überlebenstipp in Zeiten, wo wir für den Krieg frieren und Opfer bringen sollen, hat sich gewaschen.

 

Er hat damit eine öffentliche Debatte angeheizt, die bis heute anhält. Aus der Bevölkerung kommt dabei vor allem der Hass auf Politiker zum Vorschein, die uns erzählen, wo wir sparen und verzichten könnten und die wie Kretschmann 20.000 Euro im Monat kassieren bzw. die uns vorschreiben wollen, wie wir uns im Badezimmer verhalten sollen.

 

Viele Werktätige wünschen sich deshalb, dass diese Leute, die uns im Dienste der größten Konzerne ihre schmutzige Politik - oft leicht verwässert - verkaufen wollen, in einem Aufwasch weg gehören.