Kollegenzeitung Vorwärtsgang
VW Group Service - Die Lohnspaltung muss fallen!
Im "Vorwärtsgang", Zeitung von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen in den deutschen VW-, Audi-, Porsche- und MAN-Werken, erschien dieser Artikel über die Auseinandersetzung bei VW Group Service (VW-GS) in Braunschweig.
In den letzten Wochen haben die Kollegen der VW Group Services in Braunschweig sich lautstark für eine Lohnanpassung eingesetzt. Hierfür wurden mehrere Aktionen gemeinsam mit VW-Kollegen gemacht. Das Management der VW-GS und die VW-Werksleitung in Braunschweig sahen sich genötigt, sich mit allen Kollegen der Group Services zu treffen und über die aktuellen Probleme zu sprechen. Trotz Werksurlaub kamen ca. 100 Kollegen zusammen.
Gleich die erste Ansage des Managements entfachte das Feuer in den Kollegen: "Es gibt aber nicht mehr Geld!" Die Kollegen waren empört, die Emotionen überschlugen sich und entluden sich in einer hitzigen Diskussion. Statt das Feuer im Portemonnaie der Kollegen zu löschen, hat das Management Öl ins Feuer gegossen.Und das bei den aktuellen Öl-Preisen! Das Management erdreistete sich sogar zu der Aussage: "Wenn ihr hier 'wilde Streiks' - diese Worte benutzte kein GS-Kollege, sondern das Management - und einen höheren Lohn durchsetzt, dann gefährdet ihr unsere Mischkalkulation bei den Produktvergaben, damit gefährdet ihr alle Arbeitsplätze am Standort!"
Das Management will hier den Bock zum Gärtner machen und die Belegschaft weiter spalten. Die haben im 1. Quartal 2022 schon ca. 6 Mrd. Gewinn gemacht. Die Arbeitsplätze gefährdet VW, weil sie laufend billiger produzieren wollen, um ihren Profit zu erhöhen. Mit solchen Leuten kann man nicht reden! Dementsprechend gingen die Frühschicht-Kollegen am Management mit den Worten vorbei: "Für so einen S ... haben wir keine Zeit!" Was können wir daraus lernen?
- Das Management ist nervös, deswegen waren alle Entscheider anwesend, und sie wetterten gegen einen selbständigen Streik! 500 Euro Lohnnachschlag für alle können wir gemeinsam erkämpfen!
- Wer nicht hören will, muss fühlen! Die Lohnspaltung muss weg! Ein Betrieb - eine Mannschaft!
Viele Kollegen haben die Unterstützung der Betriebsräte und der Gewerkschaftsfunktionäre vermisst. Anscheinend schlossen sich einige Gewerkschaftsfunktionäre und einzelne Betriebsräte dem VW-Management an. Wir brauchen die Gewerkschaften als Kampforganisationen und keine Co-Manager. Ein Betrieb - ein Tarifvertrag!