Antikommunist

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Dominik Graf zum Siebzigsten

Vor einigen Tagen wurde der Regisseur Dominik Graf 70 und in den Feuilletons der bürgerlichen Medien kräftig gefeiert. Bekannt ist er vor allem für seine Beiträge in der "Tatort"-Reihe.

Korrespondenz aus Ingolstadt

In einem Gespräch mit der Zeitschrift film (3/22) erklärt er: „Die Kunst – soweit man bei unseren Filmen davon sprechen kann - muss auch in Zeiten der Gefahr absolut frei und gewissenlos sein.“ Damit erklärt er sich zum Anhänger der rückschrittlichen Richtung "L'art pour l'art". Angeblich schwebt die Kunst über den Klassen und Ideologien, ihr einziger Auftrag sei Kunst um der Kunst willen. Er lehnt damit gesellschaftliche Verantwortung und einen fortschrittlichen Maßstab, an dem sich Kunst messen lassen muss, ab.

 

Da halten wir es besser mit Mao Zedong: "In der Welt von heute ist jede Kultur, jede Literatur und Kunst einer bestimmten Klasse zugehörig, einer bestimmten politischen Linie verpflichtet. Eine Kunst um der Kunst willen, eine über den Klassen stehende Kunst, eine Kunst, die neben der Politik einherginge oder unabhängig von ihr wäre, gibt es in Wirklichkeit nicht. Die proletarische Literatur und Kunst sind Teil der gesamten revolutionären Sache des Proletariats oder wie Lenin sagte 'Rädchen und Schräubchen' des Gesamtmechanismus der Revolution.“ (Reden bei der Aussprache in Yenan über Literatur und Kunst)

 

In dem Gespräch mit film führt Dominik Graf weiter aus: „Die Filmkunst wird zwar neuerdings im Kino und auch im Fernsehen gekapert von Mc-Carthy-artigen Regelwerken des 'Richtigen', sie muss sich diesem moralischen Zugriff aber entziehen, Film ist wie alle Kunst vor allem Ästhetik und Drama verpflichtet, also nur dem Leben und damit dem Leben in jedweder Form.“ Mc Carthy war bekanntlich Kommunistenjäger in den USA in der Nachkriegszeit. Dass Graf auf ihn Bezug nimmt, ist demagogisch. Es ist hier nämlich ein Code für "Das wird man doch wohl noch sagen dürfen", mit dem die "Freiheit" für die Verbreitung von faschistoidem und "Querdenker"-Gedankengut verlangt wird.

 

 

Dass Herr Graf keineswegs über den Klassen steht, sondern mit beiden Beinen auf dem Boden der herrschenden Klasse, zeigen sein wütender Antikommunismus und seine Verunglimpfung des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion unter Stalin. Sergej M. Eisenstein war der bedeutendste sozialistische Filmemacher mit einem großen Ansehen bis hinein ins bürgerliche Lager. In Grafs Vorwort zu einem "Eisenstein-Reader" setzt er die Kultur des Sozialismus und die menschenverachtende Kultur des Faschismus gleich. „Eisenstein hat mit Stalin nicht unähnlich kooperiert wie Harlan mit Goebbels."

 

Eisenstein hat mit Stalin kooperiert, weil er seine Filmkunst in den Dienst des sozialistischen Aufbaus gestellt hat! Und er war ein glühender Antifaschist.