Großbritannien
Zum Tod von Queen Elizabeth
Gestern starb im Alter von 96 Jahren die britische Königin Elizabeth II. Das Monarchenamt bekleidete sie 70 Jahre lang.
Unter der Bevölkerung Großbritanniens genoss sie trotz verbreiteter Kritik an der Monarchie ein gewisses Ansehen. Sie galt als vergleichsweise bescheiden, was mit einer Apanage von 86 Millionen Pfund allerdings auch keine große Kunst ist. Sie umgab sich selbst mit dem Nimbus, eine fleißige Dienerin und sozial engagiert zu sein. Tatsächlich produzierte sie nicht wie andere Mitglieder der Windsors einen Skandal nach dem anderen.
Sie war zeitlebens eine knallharte Machtpolitikerin und Repräsentantin des britischen Imperialismus. Den ultrareaktionären Kurs von Ministerpräsidentin Margaret Thatcher unterstützte sie zwar nicht, dies geschah aber in erster Linie aus taktischen Gründen, ebenso ihre Ablehnung der Rassentrennung in Südafrika. Ihr ging es stets darum, unter allen Umständen die Monarchie zu erhalten. Sie verstand sich darauf, die kleinbürgerliche Denkweise in die Ausübung der Monarchie einzubauen.
Als nach dem Zweiten Weltkrieg das britische Kolonialreich an den Massenkämpfen in den kolonial abhängigen Ländern zerbrach - z. B. in Indien - und den Kolonien die staatliche Unabhängigkeit gewährt werden musste, wurden die meisten dieser Länder in eine neokoloniale Abhängigkeit gepresst.
Der große Hype um den Tod der Queen hat jetzt auch den Zweck, von der politischen Krise und der Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf die breiten Massen abzulenken.
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