40 Jahre MLPD

40 Jahre MLPD

„Dann hat Lenin das Buch von Marx gelesen und daran weitergemacht“

Im folgenden eine philosophische Betrachtung über Marx und Lenin, angestellt von R., sechs Jahre, und C., acht Jahre, nach der Enthüllung der Marx-Statue:

Korrespondenz aus Stuttgart / Sindelfingen

„Der hat einen dicken Bart. Dann ist er der Ältere.“ „Der andere hat gar keinen Bart. Und auch keine Haare!“ Dazu sagte ich (Verfasser): „Damals fanden Männer solche Bärte schön. Das war Mode – auch bei jüngeren Männern.“

 

„Sein Statue ist ja ganz verkratzt! Das ist dann eine alte Statue.“ Dazu sagte ich: „Sie wurde aber gerade enthüllt. Dann ist sie doch neuer als die andere.“ „Wie alt wurden die beiden denn?" Mit einiger Rechenhilfe fanden die beiden Mädchen heraus: „Marx wurde 65 Jahre alt und Lenin wurde 54 Jahre alt.“ „Da ist meine Oma älter.“ Ich erklärte: „Als Marx starb, war Lenin gerade mal dreizehn Jahre alt.“ „Haben sie sich gar nicht getroffen?“ Ich entgegnete: „Wohl eher nicht.“ „Aber jetzt treffen sie sich!“

 

„Schau, beide lesen Bücher.“ „Und der ohne Haare – das ist Lenin – schreibt auch.“ „Der mit dem Bart hat das dickste Buch.“ Dazu ich: „Das dicke Buch hat er sogar selbst geschrieben. Und wisst ihr worüber?“ „Bestimmt dass Krieg doof ist.“ Ich erklärte: „Er hat sich nicht einfach eine Geschichte ausgedacht. Er wollte genau wissen, warum die vielen Arbeiterinnen und Arbeiter, die den ganzen Tag arbeiten, so arm sind. Und warum die Fabrikbesitzer – die Kapitalisten – so reich sind. Er hat alles beobachtet und herausgefunden, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter die Sachen machen, aber die Kapitalisten die Sachen verkaufen und das meiste Geld für sich behalten. Das hat er alles in dem dicken Buch genau aufgeschrieben. Und er stellte fest, Kapitalismus ist für die Arbeiterinnen und Arbeiter und ihre Kinder nicht gut.“ „Dann hat Lenin das Buch von Marx gelesen und daran weitergemacht.“ „Genau“, bestätigte ich. „Wir gehen jetzt zur Hüpfburg.“