Metalltarifrunde
Die Solidarität der Arbeiter steht für den Fortschritt – Gesamtmetall für das Krisenchaos
Der Branchenverband Gesamtmetall umfasst ca. 27.000 Betrieben mit fast 4 Millionen Beschäftigten. Darunter viele große, gut organisierte und selbstbewusste Belegschaften.
In der Automobilindustrie erarbeiten sie mit den am weitesten entwickelten Produktionsmethoden unermessliche Reichtümer. Die Automonopole plündern zusätzlich über den Staat die ganze Gesellschaft aus und kassieren riesige Subventionen. In den letzten zwei bis drei Jahren wurden die Belegschaften vehement mit Kurzarbeit, Lohn- und Arbeitsplatzverlust und z.T. schweren Belastungen als Folge der Corona-Pandemie konfrontiert. Die galoppierende Inflation und horrende Energiekosten lassen ihre Löhne und Ersparnisse dahinschmelzen.
Wie zu erwarten, erschallte pünktlich zum Beginn der Tarifrunde das Gejammer aus den Chefetagen der Metall- und Elektroindustrie: Gaskrise, Coronakrise, Lieferkettenkrise, Facharbeitermangel, Umweltkrise, Ukrainekrieg. Nach Gesamtmetallchef Stefan Wolf alles gewichtige Argumente gegen die in seinen Augen „völlig realitätsferne“ 8%-Forderung der IG Metall. Doch nichts ist weiter von der Realität entfernt als die gespielte Opferrolle von Gesamtmetall. Wolf und Co. sind als Bestandteil des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals keine Opfer, sondern alleinige Verursacher und Profiteure dieser Krisen. Das wachsende Krisenchaos ist der zwangsläufige Scherbenhaufen ihrer eigenen Profitwirtschaft.
Die Ursache liegt in dem unlösbaren Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung in der kapitalistischen Klassengesellschaft begründet. Diese grundlegende Erkenntnis von Karl Marx hat auch nach 150 Jahren nichts an Bedeutung verloren. Jede dieser Krisen ist kein Argument gegen, sondern ein Argument für die volle Durchsetzung von 8% mehr Lohn und selbständigen Streiks für Lohnnachschlag.
Wer zerstört denn aus Profitgründen die natürlichen Lebensgrundlagen und bereitete damit den Boden für die Corona-Pandemie? Wer betreibt denn eine imperialistische Machtpolitik bis hin zu drohenden weltweiten militärischen Auseinandersetzungen? Wer jammert über fehlende Fachkräfte, aber kürzt seit Jahren in der Großindustrie die Anzahl von Auszubildenden? Wer wird sofort mit “Gasumlagen“ als Rettungsschirm für notleidende Milliardäre bedacht, während die Schlange von Bedürftigen an den Tafeln der Caritas immer länger wird?
Die Arbeiterklasse ist immer weniger bereit, die ihr zugedachte Rolle als Lastesel des Krisenchaos hinzunehmen. Es sind die Kämpfe der Arbeiter, die für einen gesellschaftlichen Fortschritt stehen, und die auch die Kraft haben, diesen durchzusetzen. Auf dem Weg hin zu einer Welt ohne Ausbeutung von Mensch und Natur sind sie in der Gesellschaft die entscheidende Kraft. Sie können sich einer großen Solidarität sicher sein.