Englands gekrönte Häupter und 40 Jahre MLPD

Englands gekrönte Häupter und 40 Jahre MLPD

Sachen gibts

Seit dem Tod der Queen und der Krönung des neuen König Charles III. wird in den bürgerlichen Massenmedien mal so richtig vorgeführt, was wir Arbeiterinnen und Arbeiter und das “gemeine Volk” unter Personenkult zu verstehen haben. Bislang war dieser Begriff antikommunistisch besetzt; und mit diesem Dreck werden bis heute genüsslich große Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung, vordringlich die Klassiker des Marxismus-Leninismus, beworfen.

Von einem Korrespondenten aus Wuppertal

Nun wurde justament, anlässlich 40 Jahre MLPD in Gelsenkirchen - und einzigartig in Deutschland - eine Statue von Marx neben einer von Lenin aufgestellt. Dabei hatte doch Marx selbst unmissverständlich erklärt: Er habe einen „Widerwillen gegen allen Personenkultus“. Darum ging und geht es auch nicht. Es geht um die Ehrung großer Persönlichkeiten.

Was sind nun aber große Persönlichkeiten?

Ein bedeutender Vertreter der russischen und internationalen Arbeiterbewegung war G.W. Plechanow (1856-1918). Als er noch Marxist war schrieb er völlig zu Recht in seiner Schrift “Über die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte”: ”Der große Mann ist eben ein Beginner, denn er blickt weiter als die anderen und will stärker als die anderen. Er löst die wissenschaftlichen Aufgaben, die der vorhergegangene Verlauf der geistigen Entwicklung der Gesellschaft auf die Tagesordnung gesetzt hat; er weist die neuen gesellschaftlichen Bedürfnisse auf, die durch die vorhergegangene Entwicklung der gesellschaftlichen Verhältnisse erzeugt worden sind; er ergreift die Initiative zur Befriedigung dieser Bedürfnisse. Er ist ein Held. Held nicht in dem Sinne etwa, daß er den natürlichen Gang der Dinge aufhalten oder ändern könne, sondern in dem Sinne, daß seine Tätigkeit der bewußte und freie Ausdruck dieses notwendigen und unbewußten Ganges ist. Darin liegt seine ganze Bedeutung, darin seine ganze Kraft. Das ist aber eine gewaltige Bedeutung, eine ungeheure Kraft”. (Dietz Verlag 1982, S. 65/66). Marx und Lenin waren solch genialen Beginner und Helden.

 

Und welche “Beginner”-Qualitäten haben denn nun die Queen oder ihr Sohn Charles aufzuweisen? Nicht mal Beginner, sondern Fortsetzer des parasitären Feudalismus, der mit millionenschwerem Prunk und Pomp als Aushängeschild des englischen Imperialismus zu glänzen sucht. Die Queen war dafür bekannt, dass sie sogar ihr Schuhe nicht selbst, sondern von einer Hofdame einlaufen ließ. Millionen und Abermillionen werden von der Monarchie verschwendet und das in einer Situation, in der die Arbeiterklasse in England aufgrund des ganzen Krisendesasters und der Inflation immer mehr verarmt und in der viele nicht mehr wissen, wie sie noch über die Runden kommen sollen.

 

Welche Beginner, auch als Vorbild für die Jugend sind da u. a. die Genossinnen und Genossen der MLPD, die bei der 40.Jahr-Feier für ihren jahrzehntelangen, selbstlosen Einsatz für den Aufbau der MLPD und ihren Kampf für die weltweite Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung geehrt wurden. Darunter u. a. auch Klaus Arnecke, Mitarbeiter am theoretischen Organ der MLPD, REVOLUTIONÄRER WEG. Neben Stefan Engel war er auch Mitautor des sehr empfehlenswerten Buches, “Der Neokolonialismus und die Veränderungen in nationalen Befreiungskampf”. Darin werden auch die Hintergründe der verbrecherischen Ausplünderungs- und bestialischen Unterdrückungspolitik Englands in den Kolonien untersucht. Damit schaffte England seinen industriellen Aufstieg bis hin zum heutigen krisengeschüttelten Imperialistischen System. Dafür wird künftig König Charles III. sein erlauchtes Haupt präsentieren müssen. Welch ein Gegensatz, auch wenn Charles wie Klaus genau am gleichen Tag und Jahr geboren wurde.