Kassel

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Streit um documenta 15 eskaliert

Nun hat sich auch der so genannte Wissenschaftliche Beirat mit Antisemitismus-Vorwürfen gegen Ruangrupa gestellt.

Von jgä

Kritisiert wurde diesmal v.a. die Vorführung von Filmen, die den palästinensischen Befreiungskampf propagieren. Hier werde der Terrorismus verherrlicht. Außerdem kritisiert der Beirat auch ruangrupa und die Leitung der documenta wegen Untätigkeit. Alles zusammen habe eine „antizionistische, antisemitische und israelfeindliche Stimmung“ [1]  aufkommen lassen.

 

Dagegen haben sich kategorisch fast alle Künstlerinnen und Künstler verwahrt. Sie schreiben: „ Wir sind wütend, wir sind traurig, wir sind müde, wir sind vereint. … Da wir zu unserer Ablehnung von Zensur stehen, haben wir uns energisch gegen die Einsetzung dieses wissenschaftlichen Beratungsgremiums ausgesprochen. Wir akzeptieren die Behauptungen in ihrem vorläufigen Bericht nicht. … Seit Monaten sind wir ununterbrochen Angriffen, Demütigungen, Vandalisus und Drohungen ausgesetzt. … Die Frage ist nicht das Existenzrecht Israels, die Frage ist, wie es existiert. Widerstand gegen den Staat Israel ist Widerstand gegen den Siedlerkolonialismus, der Apartheid,  ethnische Säuberung und Besetzung als Formen der Unterdrückung einsetzt. … Trotz der Anspielung auf die „Wissenschaft“ in seinem Namen verwendet das Gremium keine klare Methodik oder Definition, um seine Bewertung vorzunehmen. Unter Umgehung seiner strengen Aufgabe, seine Begriffe zu definieren, reiht das Gremium wiederholt die Begriffe „antizionistisch, antisemitisch und antiisraelisch" aneinander und verwischt damit ihre großen Unterschiede in der Bedeutung … Wir sind entschlossen, wir sind zusammen, wir geben nicht auf“ 

 

Und eine solche klare Stellungnahme bezeichnet die SZ  als „ressentimentgeladenes Abkotzen“ [2] Bürgerliche Hetze auf unterster Schublade. 

 

[1]FAZ 13.9.22

[2]SZ 13.9.22