Große vielseitige Schauspielerin

Große vielseitige Schauspielerin

Zum Tod von Irene Papas

Am 14. September 2022 starb die große griechische Schauspielerin Irene Papas in ihrem Geburtsort Chiliomodi bei Korinth. Das griechische Kulturministerium nennt als ihr Geburtsjahr 1929, andere Quellen geben den 3. September 1926 als Geburtsdatum an.

Korrespondenz aus Ingolstadt

Mit 15 begann sie eine Theaterausbildung, wurde Schauspielerin in über 70 Filmen und auf der Theaterbühne. Sie sang auf der Bühne die Lieder von Mikis Theodorakis und Vangelis, mit dem sie auch Platten aufnahm. Sie spielte die großen Frauenrollen in den griechischen Dramen von Sophokles, Euripides und Aischylos.

 

Mit „Alexis Sorbas“ (1964) wurde sie weltberühmt. Sie spielte in „Christus kam nur bis Eboli“ von Francesco Rosi und im berühmten Polit-Thriller „Z“. "Z" steht für "Zoe" = "Leben". Der Regisseur Constantin Costa-Gavras drehte den Film 1969 mit Yves Montand und Irene Papas sowie Musik von Mikis Theodorakis nach dem gleichnamigen Roman von Vasilis Vasilikos. Er zeigt den Kampf eines mutigen Untersuchungsrichters, der gegen den erbitterten Widerstand der Herrschenden den politischen Mord am griechischen Friedenskämpfer Grigoris Lambrakis in Thessaloniki 1963 aufklärt.

 

Auf die Frage, ob sie einen Unterschied mache zwischen Auftritten im Film, Theater oder beim Gesang, meinte sie: „Ich habe nur eine Seele“. In ihrer bescheidenen Art sagte sie auch, dass sie nicht bewundere und nicht bewundert werden wolle, ihr ginge es um Wertschätzung. Sie widmete sich auch der Ausbildung junger Schauspieler.

 

Als mutige und  fortschrittliche Frau rief sie 1967 zum kulturellen Boykott der griechischen Militärdiktatur auf. Lina Mendoni, Kulturministerin in der derzeitigen griechischen Regierung, hat Recht, wenn sie erklärt, Irene Papas habe "die griechische Schönheit auf der Leinwand und auf der Bühne personifiziert.“ Ihre Regierung steht allerdings nicht in dieser Tradition.