Metalltarifrunde

Metalltarifrunde

8 Prozent mehr Lohn - „bestes Mittel gegen eine Rezession?“

„Das beste Mittel gegen eine Rezession ist die nachhaltige Stärkung der Kaufkraft“.

wb

Damit begründet Johann Horn, IG-Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer in Bayern, die 8-Prozent-Forderung in der Tarifrunde. [1]

 

Bei der von Horn verharmlosend als "Rezession" bezeichneten Wirtschaftsentwicklung handelt es sich in Wirklichkeit um die schon Mitte 2018 ausgebrochen Weltwirtschafts- und Finanzkrise. Sie könnte sich erheblich vertiefen. Die IG-Metall-Führung holt in dieser Situation die „Kaufkrafttheorie“ wieder aus der Mottenkiste. Sie scheint ja zuzutreffen, weil die Massen aufgrund der explodierenden Preise und dem Sinken des Reallohns ihren Konsum erheblich einschränken müssen.

 

Mit dieser Frage beschäftigten sich bereits Karl Marx und Friedrich Engels: „Die Unterkonsumtion der Massen ist ... eine Vorbedingung der Krisen und spielt in ihnen eine längst anerkannte Rolle; aber sie sagt uns ebensowenig über die Ursachen des heutigen Daseins der Krisen, wie über die ihrer früheren Abwesenheit.“ [2]

 

Die Ursachen der kapitalistischen Wirtschaftskrise und der ihr gesetzmäßig zugrunde liegende Widerspruch zwischen der schrankenlosen Ausdehnung der Produktion und der beschränkten Entwicklung der Märkte zu vernebeln, ist das Motiv der reformistischen Verteidiger des Kapitalismus. Diese führt zur chronischen Überakkumulation des Kapitalismus, die sich in gesetzmäßig auftretenden, zyklischen Überproduktionskrise Luft macht, wie es im Parteiprogramm der MLPD heißt. Weil es zu viel an Kapital gibt, das nicht mehr maximalprofitbringend realisiert werden kann, können immer merh Menschen nicht mal mehr ihre Grundbedürfnisse befriedigen!

 

Nach der Kaufkrafttheorie müssten übrigens auch die Kapitalisten daran interessiert sein, dass die Arbeiter und ihre Gewerkschaften hohe Lohnforderungen durchsetzen und damit die Konsum-Nachfrage wieder ankurbeln. Doch dummerweise halten sich die Metallverbände nicht an diese Theorie und ihr Drehbuch. „Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf sieht keinen Spielraum für Gehaltserhöhungen und fordert eine Nullrunde." [3]

 

Die Metallerinnen und Metaller sehen null Spielraum für eine Nullrunde! Sie wollen die volle Entfaltung gewerkschaftlicher und selbständiger Initiativen für 8 Prozent mehr Lohn, ohne Abstriche, und eine monatliche Teuerungszulage!