MLPD beim 30. Internationalen Kurdischen Festival in Landgraaf / Niederlande

MLPD beim 30. Internationalen Kurdischen Festival in Landgraaf / Niederlande

Hoch die internationale Solidarität

Am 17. September fand das 30. Internationale Kurdische Festival mit 7000 bis 8000 Menschen in Landgraaf in den Niederlanden, nahe der deutschen Grenze, statt. Das Festival stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Gegen Besatzung und Völkermord – Kurdistan verteidigen, Öçalan befreien!“ Dazu waren überwiegend Kurdinnen und Kurden aus verschiedenen Ländern Westeuropas gekommen, mit großen Delegationen aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich.

Korrespodenz aus Köln
Hoch die internationale Solidarität
Ein Blick aufs Festivalgelände (rf-foto)

Im Mittelpunkt der Reden standen die anhaltenden Angriffe der Türkei auf die kurdischen Gebiete in Syrien, im Nordirak und im Iran sowie die brutale Unterdrückung des kurdischen Freiheitskampfes in der Türkei selbst. Auch die Unterstützung der faschistischen Erdoğan-Regierung durch die EU und insbesondere Deutschland wurde scharf kritisiert. Begeisternden Zuspruch erhielt insbesondere Ilham Ehmedals, Vertreterin aus Rojava (Westkurdistan in Nord-Syrien), die vor allem vom Kampf um die Selbstveränderung der Gesellschaft berichtete. Zwischen den Reden sorgten kurdische Bands immer wieder für eine kämpferische und festliche Stimmung.

 

Die MLPD hatte einen Infostand und ein Grußwort angemeldet. Der Stand konnte erfolgreich durchgeführt werden und er fand durchgehend reges Interesse, gerade auch bei Besuchern aus anderen europäischen Ländern. Fahne und Schild über dem Stand (Azadi bo Kurdistan – Freiheit für Kurdistan!) brachten unsere Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf zum Ausdruck. Wichtige Diskussionen drehten sich um den neuimperialistischen Charakter der Türkei und Russlands. Das zu klären ist eine wichtige Frage, um gemeinsam gegen die akute Gefahr eines Dritten Weltkrieges zu kämpfen, was von vielen der Teilnehmer angesichts der bereits lang andauernden bewaffneten Auseinandersetzungen im nahen Osten unterschätzt wurde. Dass die MLPD nicht reden durfte, stieß bei vielen Teilnehmern auf Kritik.

 

Alle Rednerinnen und Redner betonten immer wieder Abdullah Öçalans Lehre des „Demokratischen Konföderalismus“ als Leitlinie des kurdischen Befreiungskampfes. Das hatte gegenüber den Vorjahren wesentlich stärkeres Gewicht und forderte zur Diskussion um die Kritik der MLPD an diesem unmarxistischen Standpunkt heraus, wie sie im REVOLUTIONÄREN WEG 37 bzw. im Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ entwickelt ist. Leider stand dieses Buch noch nicht in türkischer oder gar kurdischer Sprache zu Verfügung.

 

Unsere Erfahrungen bei dem Internationalen Kurdischen Festival sind auf jeden Fall eine Ermunterung, unter den Anhängern der kurdischen Freiheitsbewegung für eine gemeinsame Front gegen die akute Gefahr eines Dritten Weltkrieg zu werben und sich auf Augenhöhe um die schrittweise Klärung der weltanschaulichen Differenzen zu bemühen.