3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen
Arbeiterinnen und Gewerkschafterinnen: „Wir wollen in einer freien Gesellschaft leben!“
Bei der 3. Weltfrauenkonferenz organisierten die Basisfrauen aus über 40 Länder ihren Erfahrungsaustausch in 31 Workshops.
Brennende Fragen der Befreiung der Frau wurden nicht nur diskutiert und vertieft, sondern es wurden auch Forderungen aufgestellt und praktische Vereinbarungen getroffen. Aus dem Workshop „Arbeiterinnen und Gewerkschafterinnen – weltweit“ berichteten die Frauen beim Abschlussplenum (Auszug):
„Wir wollen leben, nicht überleben!"
Wir haben auch eine Vision: eine Zukunft in einer freien Gesellschaft! Es traf sich die Führerin der Textilarbeiterinnen aus Bangladesch mit der aus Tunesien, die kämpferischen Reinigungskräfte „Las Kellys“ von Lanzarote / Spanien mit der Vorsitzenden der Gewerkschaft aus den Niederlanden, die Metallarbeiterin aus der Türkei mit der Automobilarbeiterin aus Südafrika, die Pflegekräfte und Erzieherinnen aus Deutschland mit denen aus den Niederlanden.
Wir brachten vier Resolutionen in die Generalversammlung ein:
- Die „Las Kellys“ aus Spanien sagen: Wir sind nicht mehr bereit, die Schäden an unserem Bewegungsapparat hinzunehmen – wir fordern eine Frührente spätestens ab dem 55. Lebensjahr!
- Die Frauen der Welt, besonders die Arbeiterinnen, stehen faschistischen und nach rechts gerückten Regierungen weltweit gegenüber. Kündigung und Isolation ist auch Gewalt an Frauen. Seit einem Jahr steht die Arbeiterin Dilbent an der Spitze dieses politischen Kampfes in der Türkei. Heute sind wir ALLE Dilbent!
- Solidarität mit den 150.000 Teeplantagenarbeiterinnen und Arbeitern in Bangladesch, die sich nach 150 Jahren sklavenhafter Zustände erheben. Frauen fordern weltweit höhere Löhne. Es braucht einen ordentlichen Lohnnachschlag!
- Sechs Stunden an fünf Tagen die Woche reicht! Wir brauchen Zeit zu leben, zu lieben, uns zu organisieren und zu bilden. Wir sind mehr wert als kapitalistischer Mehrwert! Wir wollen gesellschaftliche Lösungen für Kinderbetreuung und Hausarbeit. Wir wollen eine Zukunft für unsere Kinder und würdevolles Altern mit ausreichend qualifiziertem Personal.
Wir beschlossen: Die Plattform der Arbeiterinnen und Gewerkschafterinnen, die bereits auf der letzten Konferenz gegründet wurde, muss lebendig arbeiten! Sie braucht eine eigene E-Mail-Adresse und einen eigenen Button auf der Seite der Weltfrauenbewegung. Dort findet ihr auch ausführliche Berichte vom Workshop. Es haben sich vier Verantwortliche gemeldet: Aus Bangladesch, der Türkei, den Niederlanden und aus Deutschland.