Bundesweite Herbstdemo
Stahlarbeiter mit Auftrag seiner Kollegen zur Demo in Berlin
Landauf, landab bereiten sich Arbeiterinnen und Arbeiter, REBELLEN, Frauen, MLPD-Gruppen, Umwelt- und Friedenskämpfer auf die Herbstdemonstration unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Kriege - wir stehen gegen eure Kriege auf!" vor und mobilisieren dafür. "Rote Fahne News" dokumentiert weitere Korrespondenzen und Zuschriften.
Stahlarbeiter mit Auftrag nach Berlin: Gemeinsam kämpfen!
Seit Wochen gibt es ständig Diskussionen über die steigenden Preise und die wachsende Inflation. Gerade bei den Energiepreisen gehen die Tassen hoch und forderten die Kollegen eindeutig, dass diese Gasumlage weg muss. Es ist für viele offensichtlich, dass hier eine direkte Umverteilung von Steuergeldern an die großen Konzerne geht. Während wir mit gerade mal 300 € Energiepauschale zufrieden sein sollen. Viele machen sich große Sorgen, ob sie die Nebenkostenabrechnung und die Gas-Preise im nächsten Jahr noch bezahlen können. Völlig zu Recht fordern Sie, dass die Energiepreise auf den Stand vom letzten Jahr gedeckelt werden müssen.
Gerade die verhassten Grünen-Politiker und aktuell der Wirtschaftsminister Habeck stehen massiv in der Kritik. Ein Kollege: „Erst reden sie von Menschenrechten und jetzt reist er genau zu diesen Scheichs und Diktatoren, welche einen Sch ... auf Demokratie und Recht geben. Bettelt dort um Öl und Gas, um damit die Profite der Konzerne zu sichern! Was für ein Wendehals, gerade die Grünen!“ Mit Umweltschutz haben sie schon lange nichts mehr zu tun. Gleichzeitig sehen die Kollegen aber auch, dass diese Regierung sehr wackelig ist und aus Angst vor Protesten im Herbst, Winter die Gasumlage jetzt schon wieder zurückgezogen werden soll. Ein Kollege: „Es ist genau richtig dass wir massenhaft auf die Straße gehen, gegen diese Politik wo wir am Ende immer zahlen müssen und sie sich ihre Taschen vollmachen!“
Zu der bundesweiten Demonstration am 1.10. nach Berlin kann er leider wegen Schicht nicht mitfahren. Gleichzeitig wirkt bei den Kollegen auch noch dämpfend, dass zum Beispiel die IG Metall Unterschriften sammelt für einen Gaspreisdeckel. Es werden Illusionen geschürt, dass nicht die Konzerne angegriffen werden, sondern die Regierung anders handeln muss.
Im Pausenraum waren wir uns aber einig, dass wir von ThyssenKrupp die 3000 € steuerfrei in diesem Jahr einfordern sollten als Einmalzahlung. Und ab nächstes Jahr dauerhaft mit mindestens 250 € monatlich mehr, notwendig wären eigentlich 500 €. Doch diese werden wir nicht einfach bekommen, indem wir sie fordern, da der Arbeitsdirektor Grolms diese Forderung schon abgelehnt hat. Trotz einer Verzehnfachung des Gewinns im Stahlbereich meint er: „Es ist völlig illusorisch, dass der Konzern dies jetzt zahlen könnte!“ Deswegen muss dies selber in die Hand genommen werden, da ist noch eine Menge Diskussionsstoff, was geklärt werden muss. Die Kollegen gaben mir aber einen klaren Auftrag, dort als Stahlarbeiter aufzutreten und mit anderen Kollegen Verbindung aufzubauen, um gemeinsam erfolgreich kämpfen zu können! Wir werden diese Woche noch mal intensiv Kollegen ansprechen und versuchen, sie zu überzeugen, mit nach Berlin zu kommen!
IG-Metall-Vertrauensmann von Vitesco/Dortmund
Das 100 Mrd.-Aufrüstungsprogramm und das „Sondervermögen“ zur Finanzierung ist nichts anderes als ein gigantischer Kriegskredit am Bundeshaushalt vorbei. Das muss vom Tisch! Diese 100 Mrd. für die Bundeswehr werden nur für die Aufrüstung verwendet. Die Schulden von 100 Mrd. werden auf die Massen abgewälzt. Ich habe für den 1.8. eine Erhöhung des Strompreises um 27 % erhalten und da ist die Streichung der EEG Umlage schon eingerechnet – eigentlich sind es 40 % Erhöhung. An der Erhöhung der Kraftstoffpreise verdient der Staat mit Mehrwert- und CO2-Steuer doppelt mit. Wir müssen sowohl den Kampf gegen die Aufrüstung als auch gegen die Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten führen. Deshalb fahre ich mit nach Berlin!