Metalltarifrunde

Metalltarifrunde

Eine höhere Forderung hätten wir sowieso nicht durchbekommen?

Bei der Aufstellung der Forderung für die Tarifrunde im Vertrauenskörper stand die Kritik an der steigenden Inflation im Mittelpunkt.

Korrespondenz aus Dortmund

Ein Kollege kritiserte die Bundesregierung, dass sie alles dafür getan hat, dass die Inflation steil nach oben geht. In der Corona-Krise wurde mit der Politik des „billigen Geldes“ die Gelddruckmaschine angeworfen. Kanzler Scholz hat sogar den Arbeitern vorgeworfen, dass sie angeblich mit hohen Forderungen für die Inflation verantwortlich seien. Deshalb gab es in der Belegschaft eine breite Kritik an der Forderungsvorgabe von 7-8 % durch den IG-Metall-Vorstand. Ein Kollege vermutete, dass die Kontakte des IG-Metall-Vorstandes zur SPD wohl zu eng wären. Auf der Versammlung schlugen Kolleginnen und Kollegen eine Tarifforderung von 10 – 12 % vor.

 

Um den Unmut zu dämpfen, verteilten die Verantwortlichen die Petition des IG-Metall-Vorstandes mit der Forderung, dass die Bundesregierung die Menschen vor allem bei den Energiekosten entlasten müsste. Tatsächlich wurden aber fast nur zeitlich begrenzte Entlastungen wie die Steuersenkung für Kraftstoffe oder das 9-Euro-Ticket beschlossen. Auf lange Sicht kommen auf die Arbeiterhaushalte weitere Belastungen zu.

 

Einige Kolleginnen und Kollegen sagen: „Eine höhere Forderung hätten wir sowieso nicht durchbekommen!“ Hier spielt die negative Verarbeitung der letzten Tarifrunden eine Rolle, wo der  IG-Metall-Vorstand die Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen nicht voll zum Einsatz gebracht hat. Die Forderung der Vertreter der Metallindustrie nach einer Nullrunde wird von den Kolleginnen und Kollegen genauso abgelehnt wie der Vorschlag von Bundeskanzler Scholz nach einer Einmalzahlung. Eine Kollegin meinte: „Der Ukraine-Krieg muss nur dafür herhalten, die Taschen der Konzerne noch voller zu machen!“ Es ist deshalb notwendig, in der Tarifrunde die volle gewerkschaftliche Kampfkraft zur vollen Durchsetzung der 8 Prozent einzusetzen..   Gleichzeitig steht aber auch der selbständige Kampf für einen monatlichen Lohnnachschlag auf der Tagesordnung und der Kampf gegen die Ampel-Regierung, mit ihrer massenfeindlichen Kriegs- und Krisenpolitik!