Leserbrief an die „Recklinghäuser Zeitung“

Leserbrief an die „Recklinghäuser Zeitung“

Was sollte niedergebrüllt werden?

Zum Artikel „300 Teilnehmende bei der Demo von Fridays für Future in Innenstadt“, der am 24. September in der „Recklinghäuser Zeitung“ erschienen ist, schreibt der Kreisverband Recklinghausen der MLPD:

Von Kreisverband Recklinghausen der MLPD

In dem Artikel wird kritisiert, dass die MLPD offen als Partei aufgetreten ist. Selbstverständlich nimmt die MLPD das demokratische Recht auf Koalitionsfreiheit wahr und verteidigt es. Sie trug eine Partei-Fahne und ein Transparent mit der Aufschrift: „Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft“. Grüne, SPD und Jusos waren auch da - aber inkognito.

 

Vor der Bundestagswahl 2021 wurde bei der Abschlusskundgebung ebenfalls inkognito zur Wahl der Grünen und der SPD aufgerufen. Die Losung: „Keine Partei“ richtet sich nur gegen die MLPD und ihre Kritik am umweltpolitischen Rollback der Ampel-Regierung. Hoffnungen in die Grünen, die mit der mit der „Klimawahl“ 2021 verbunden waren, platzen in kürzester Zeit.

 

Zu einer lebendigen und kämpferischen Demonstration gehört auch das offene Mikrofon, an dem alle demokratischen Kräfte sprechen können. Statt offener Diskussion auf Augenhöhe waren extra Leute abgestellt, die es systematisch mit Sirenen, lauter Musik und körperlichen Behinderungen zu stören versuchten.

 

Was sollte niedergebrüllt werden? Die Forderung nach sofortiger Stilllegung aller Atomkraftwerke, nach sofortiger Umstellung auf erneuerbare Energien auf Kosten der Profite. Niedergebrüllt werden sollte auch die Forderung: „Stopp Kohlekraftwerk Datteln IV“ und die Kritik an der Regierung, die den Umweltschutz vollständig der imperialistischen militärischen und wirtschaftlichen Kriegsvorbereitung unterordnet, sowie der Fakt, dass ein aktiver Widerstand notwendig ist, um die drohende Umweltkatastrophe und einen Dritten Weltkrieg zu verhindern.

 

Wie peinlich angesichts der Forderungen der FFF-Bewegung wie: „System change not climate change“ und: „People not profit“. Die MLPD steht in diesem Sinn für die Überwindung des kapitalistischen Profitsystems, um die Lebensgrundlagen der Menschheit zu retten. Wir ließen uns nicht provozieren und vermieden die offensichtlich beabsichtigte Eskalation.

 

Es ist bedauerlich, zu sehen, wie der Antikommunismus die notwendige Breite und Perspektive des Umweltkampfes zerstört und so die FFF-Proteste in Recklinghausen vor die Wand fährt. Wer das Motto „People not profit“ ernst nimmt, muss offen die Auseinandersetzung über das Profitsystem, einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf und eine gesellschaftliche Alternative führen. Wer es vorzieht, die umweltfeindliche Politik der Ampel-Koalition zu rechtfertigen, kann sich weiter als peinlicher antikommunistischer Schreihals präsentieren.