ICOR-Resolution zum Volksaufstand im Iran

ICOR-Resolution zum Volksaufstand im Iran

Dieser Schrei ist kein Klagelied – es ist der Schrei eines mutigen Volksaufstands

Am 16. September starb die junge Kurdin Jina Mahsa Amini (22 Jahre) durch die Gewalt der iranischen Sittenpolizei in Teheran im Polizeigewahrsam. Vorwand für ihre Festnahme war der angebliche Verstoß gegen das Gesetz zum Tragen des Hidschab. Sie stammte aus Saghes, dem kurdischen Teil des Irans.

Seitdem reißen die Massenproteste im Iran nicht ab; Tag und Nacht werden die Straßen von den Protestierenden bestimmt, in der kurdischen Provinz aber auch in allen großen und kleinen Städten des Irans. Jina Aminis Tod hat das Feuer einer revolutionären Gärung im ganzen Land erneut entfacht, das unter den Massen schon lange glühte und sich vor allem in einer bisher nicht gekannten Häufung von Arbeiterkämpfen ausdrückte.

 

Auf den ersten Blick erscheinen die Proteste wie ein spontaner Aufstand des Zorns. Aber es ist weit mehr und hat eine lange Vorgeschichte. Schon im letzten Jahr wurde die Inflation von 55 bis 130 Prozent für die Menschen unerträglich, in den Betrieben organisierten sich die kampferfahrenen Arbeiter. Von März 2021 bis März 2022 gab es 4000 Arbeiterkämpfe, in industriellen Sektoren wie Öl, Gas, Petrochemie, in den Stahlbetrieben, von den Zuckerrohrarbeitern bei Haft Tapeh bis zu LKW-Fahrern, Krankenschwestern und Lehrern. In den Protesten wurden gewerkschaftliche Forderungen erhoben, außerdem Forderungen, die sich gegen die Privatisierung von Fabriken, Bildungseinrichtungen und städtischer Grundversorgung richteten.

 

Aus diesen Kämpfen entwickelte sich die Kraft, die den heutigen Massenaufständen ihre landesweite Breite, ihre Konsequenz gibt und ihren Widerstand gegen das Regime richtet.

 

„Die Menschen haben einfach genug! Die vielen Arbeiterstreiks; die Frauen sind auf der Straße; die Lehrer kämpfen seit Monaten, die Rentner. Alle kämpfen gegen das unerträgliche Leben voller Armut, Inflation, Hunger und Unterdrückung. Die Proteste tragen deutliche Zeichen, dass die Kurden und alle weiteren Völker im Iran in großer Solidarität zusammenstehen“ sagt die Iranerin Zaman Masudi, Aktivistin der internationalen kämpferischen Frauenbewegung. ...

 

Hier gibt es die komplette Resolution zu lesen