Griechenland

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Große Mobilisierung für den Generalstreik am 9. November

Gewerkschaften, politische Parteien, kirchliche und bäuerliche Organisationen und hunderte Initiativen mobilisieren zum Generalstreik am 9. November 2022 in alle Städte Griechenlands.

Iordanis Georgiou

Unverfroren sagt Ministerpräsident Mitsotakis, dass wir uns auf einen schwierigen Winter einstellen sollen: "Der Stromverbrauch liegt in eurer eigenen Verantwortung." Sein ehemaliger Regierungssprecher Bletsas sagte schamlos: "Wer sich nicht anpasst, stirbt.“

 

2022 wurden über 320.000 Sperrverfügungen erlassen, von denen ein Drittel umgesetzt wurde. Das heißt, etwa 100.000 Haushalten wurde der Strom abgestellt, weil sie ihn sich nicht leisten können! Sie leben im Dunkeln. Sie drohen, dass sie die Heizung der Schulen und Kindergärten abstellen werden. Die gleiche Politik verfolgt die Stadtverwaltung, die die Erhöhungen für sportliche und kulturelle Aktivitäten fortsetzt, die Gebühren erhöht, Einrichtungen schließt.

 

Die Menschen können das Heizöl, die Pellets nicht bezahlen. Die Regierung beklagt sich, dass die Wälder und die Bäume in den Parks von den Menschen abgeholzt werden. Die Bauern aus Edessa erzählten mir: "Um Wasser für die Tiere oder auf die Felder zu pumpen, brauchten wir früher sieben oder acht Euro pro Stunde. Jetzt kostet es 28 bis 30 Euro. Früher kauften wir Dünger für 300 Euro pro Tonne, jetzt bezahlen wir tausend." Die Krise entpuppt sich als existentielle Bedrohung: Über 300 Kühe und 30.000 Ziegen und Schafe wurden in den vergangenen Wochen auf Naxos bereits getötet, weil die Hirten und Bauern sie gegen Krankheiten nicht impfen konnten, und das waren nicht die letzten. Weitere werden folgen.

 

Fast jedes Wochenende fanden in vielen Städten Massendemonstrationen statt, auf denen für den Generalstreik mobilisiert wurde. Auch gegen den Krieg fand eine Demonstration in Hania auf Kreta statt gegen das Anlegen des atomgetriebenen Flugzeugträgers aus den USA. Mehrere undert Menschen, vor allem Jugendliche, trugen Transparente mit der Aufschrift: „Ihr seid hier unerwünscht. US-Imperialismus raus aus Griechenland.“

 

„OXI! Nur wenn wir uns anpassen, sterben wir. Wir bezahlen euren Krieg nicht." So lautet die Botschaft auf vielen Transparenten und in vielen Reden. Anpassen heißt, wir sollen Preissteigerungen von 30 Prozent für Fleisch hinnehmen, für Sonnenblumenöl 125% und 100% für Strom. Wir sollen hinnehmen, für Zucker 33 Prozent mehr zu bezahlen und für Milch + 24 Prozent. Für Erfrischungs- und andere Getränke bis zu 35 Prozent mehr. „OXI! Wir passen uns nicht an! Wir kämpfen, um zu leben und zu siegen", lautet die Botschaft auf den Transparenten der Gewerkschaften, Rentner und Massenorganisationen.

 

Die Cosco-, die Larko- und die Malamatina Beschäftigen wollen sich geschlossen am Generalstreik beteiligen. Nach den erfolgreichen Streiks der Arbeiter ist die Generalmobilmachung auf den Generalstreik der nächste richtige Schritt, die rechte Regierung Mitsotakis zum Teufel zu jagen.