VW Kassel

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Nur wer kämpft, kann gewinnen!

Der Solidaritätskreis der Leiharbeiter bei VW Kassel vermeldet einen großen Erfolg. Ab 1. Januar 2023 sollen 250 der etwa 300 im Februar entlassenen Leiharbeiter bei VW einen befristeten Arbeitsvertrag bei VW erhalten.

Solidaritätskreis der Leiharbeiter
Nur wer kämpft, kann gewinnen!
Kundgebung der VW-Leiharbeiter in Kassel im Februar 2022 (rf-foto)

Und die damals verlängerten 270 Kollegen ebenfalls. Die Freude ist groß. Haben sie jetzt endlich eine Perspektive für ihre Familien. Die letzten Monate waren eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.

 

Wie fing alles an: Im Februar verabschiedete die Werksleitung und der Betriebsrat alle 570 Leiharbeiter mit der Begrüdung, dass es keine Arbeit gäbe. Damit haben sich die Kollegen nicht abgefunden und wollten kämpfen um ihren Job für sich und ihre Familien. Sie nahmen das Heft selber in die Hand. Sie organisierten eine erste kämpferische Kundgebung vor dem Tor, begleitet von Solidaritätsaktionen der Stammwerker. Der Vorstand ruderte zurück und fällte überaschend die Entscheidung, einige Getriebefertigungen in Baunatal stärker auszulasten. Der Betriebsrat hatte infolge dessen die Möglichkeit, die Personalbemessung neu vorzunehmen und verhandelte erfolgreich die befristete Einstellung aller Leiharbeiter bei VW, statt einer weiteren Verlängerung der Leiharbeit bei der Autovision.

 

Der Solidaritätskreis organisierte all die Monate die Solidarität in der Belegschaft und auch der Bevölkerung. Mit drei Aktionen vor dem Tor, mehreren Flyern an die Belegschaft, Beteilung an zwei Montagsdemos, Interviews in der Zeitung (die HNA berichtete) und anderen Medien zeigten die Kollegen: Wir sind noch da und wir wollen bei VW arbeiten. Unter dem Motto: Wer kämpft, kann gewinnen, wer nicht kämpft, hat schon verloren! organisierten sich bis zu 70 Ex-Leiharbeiter zusammen mit Stammwerkern, Leiharbeitern und Unterstützern.

 

„Als Betriebsrat und Unternehmen uns im Februar verabschiedeten, sah es schlecht aus. Aber wir haben nie aufgegeben. Der Teilerfolg mit den 270 Verlängerungen hat uns Mut gemacht, weiterzukämpfen.“ So ein Betroffener. Und weiter: „Wer stand mit uns Hand in Hand vor dem Tor, als es drauf ankam? Das waren kämpferische IG-Metall-Gewerkschafter und die MLPD. "Es war gut, uns zu organisieren im Solidaritätskomitee, ohne diesen Zusammenhalt hätten wir das nicht geschafft."

 

Die Kollegen wollen nun ihren Erfolg gebührend feiern. Sie haben ein Freizeitkomittee gegründet mit dem Vorhaben, weiter in Kontakt zu bleiben. Kollegen, Familien und Freunde können daran teilnehmen und sich wenden an die Sprecherin des Solikreises Karin Puppel.

 

Der Solikreis trifft sich wieder am Sonntag, den 16.10.22 um 11 Uhr im Café Buch-Oase in der Germaniastraße in Kassel.