Montagsdemo – das Original!
Proteste gegen Regierung und ultrarechte und faschistisch geführte Aufmärsche
Seit 2004 geht die bundesweite Montagsdemo regelmäßig auf die Straße. Von Anfang an war klar, dass Protest links ist und dass man mit Faschisten keine gemeinsame Sache macht. In den Medien lange Zeit hochgejubelt wurden aktuell sogenannte „Montagsdemos“, die zumeist unter Führung von Faschisten und anderen Reaktionären standen. Die Montagsdemo – das Original zeigt dagegen nicht nur klar Flagge, sondern organisiert auch Massendiskussionen gegen die Bundesregierung und die faschistische Querfrontpolitik.
In Dresden wurde an diesem Montag das übliche Banner der Montagsdemo ergänzt durch ein großes buntes Transparent "Protest ist links". Die „echten“ Montagsdemonstranten begrüßten auch herzlich mehrere neue Teilnehmer aus dem Spektrum der Partei DIE LINKE. Der Brief der bundesweiten Koordinatoren der Montagsdemo mit dem Angebot der Zusammenarbeit - aber auch mit bestimmten Bedingungen dafür - wurde lebhaft diskutiert. Viel Sympathie ernteten wir mit der klaren Position. "Endlich eine Demo auf der Prager Straße, die man gut finden kann", sagte ein junger Mann.
Die Leipziger Montagsdemo nahm klar Stellung: Montagsdemo – das Original, das heißt ohne AfD, „Querdenker“ und Co. Sie führte die Auseinandersetzung mit dem Etikettenschwindel der „Querdenker“-Demo. Diese versucht, sich die Bezeichnung "Montagsdemo" zu erschleichen. Tatsächlich demonstrieren sie großteils wissentlich zusammen mit Faschisten und verkaufen dies noch als Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Es gilt aber: Null Toleranz gegen faschistische Umtriebe! Das wurde bei der Leipziger Montagsdemo klargestellt. So positionierte sich die Leipziger Montagsdemo gegen beide kriegsführenden Parteien.
Die Zuhörer und die kurzzeitig Verweilenden kennen vor allem die offizielle Legenden zum Krieg und begrüßen ausdrücklich diesen differenzierten und kritischen Standpunkt. Einige Mitstreiter der Montagsdemo Leipzig beteiligten sich nach ihrem Ende noch an einem Protest gegen die rechten Querdenker und deren Montagsdemo-Etikettenschwindel. Dazu gab es einige hitzige Wortgefechte mit Leuten, die zur „Querdenker“-Demo wollten. Sie stellten teils richtige Forderungen gegen die NATO und den US-lmperialismus, wollten aber kein Wort der Kritik an Russland hören. Wer so einseitig und auf einen Auge blind argumentiert, mutiert, ob gewollt oder nicht, zum Unterstützer des russischen Imperialismus.
Aus Magdeburg wird berichtet: Infotische werden aufgebaut, von Aufstehen und der MLPD. Mit Flugblättern sprechen wir die Passanten an: „Montagsdemo – das Original, ohne AfD“. Bei vielen zaubert das ein Lächeln ins Gesicht. Heute sind wieder viele jüngere, auch einige Ausländer unterwegs. 150 Flugblätter hatten wir dabei, das hat nicht bis zum Ende gereicht.
Einige Passanten haben den Redebeiträgen längere Zeit zugehört: zu Selenskyjs Forderung nach einem atomaren Erstschlag; zu SPD und Grünen, die mit den Hartz-Gesetzen nicht nur für Verarmung gesorgt haben, sondern auch den NATO-Krieg in Jugoslawien unterstützt haben; zur Häufung von Attentaten und der von beiden Seiten immer brutaleren Kriegsführung.
Allen Passanten haben wir gesagt, dass wir jetzt jede Woche hier sind. Am 24. Oktober ist die nächste größere Montagsdemo. Einige Broschüren zum Ukraine-Krieg wurden verkauft. Es gab Diskussionen mit Passanten aus der DKP und der Linkspartei. Der Gedanke, dass wir jetzt zusammenrücken müssen, überzeugte. Wir haben am Montag oft erklärt, worum es beim Aufbau einer neuen Friedensbewegung geht . Wir waren wieder unübersehbar. Die AfD-Demo ist heute kleiner als letzte Woche.
In Essen demonstrierten am Montag 200 Menschen bei einer gemeinsamen Montagsdemo - unter anderem von Linkspartei, MLPD, DKP und verschiedenen Jugendorganisationen. Hier sprach unter anderem Gabi Fechtner, die Vorsitzende der MLPD. Dass hier verschiedene linke Organisationen gleichberechtigt zusammenarbeiteten, sollte Schule machen.
In Gelsenkirchen ging die Montagsdemo unter der Losung: "Jin - Jiyan - Azadi - Frauen, Leben, Freiheit!“ auf die Straße. Kerzen und Rosen auf dem Platz ebenso wie das bekannte iranische Freiheitslied "Der Frühling kommt" drückten die tiefe Verbundenheit und Empörung über die Angriffe des iranischen Mullah-Regimes aus. Arbeiterproteste und -streiks verbinden sich in diesem wachsenden Widerstand gegen das faschistische Mullah-Regime. Dem gilt unsere volle Solidarität! Iranische Mitbürger hatten sich an die Montagsdemo gewandt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. (…) Ein bedeutender Erfolg war der begeisternde erste bundesweite Kongress für den Aufbau der "Neuen Friedensbewegung gegen Faschismus und Krieg" am 2. Oktober in Berlin. (Mehr dazu hier.) Schärfste Kritik ernteten am offenen Mikrofon die Pläne der Regierung. Die Gaspreisbremse entlastet die Monopole. Bei der Gaspreisreduzierung bekommen die Monopole einen Preis von 7 Cent, die Masse der Bevölkerung bezieht das Gas für 14 Cent.
Der Montag als Widerstandstag war schon immer ein Tag der Bewusstseinsbildung und der offenen und solidarischen Diskussion am offenen Mikrophon. Mehr denn je ist die weltanschauliche Auseinandersetzung unter den Massen und auch unter den Teilnehmern der neuen „Pseudo-Montagsdemos“ notwendig. Wem dient es – wer profitiert davon? Ein klarer proletarischer Klassenstandpunkt hilft, sich auch bewusst dem Widerstand gegen die Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs anzuschließen.
Bleibt noch anzumerken, dass die Demonstrationen von "Querdenkern“, Faschisten, AfD etc. aktuell zu stagnieren scheinen bzw. einen Rückgang bei der Teilnehmerzahl um etwa ein Fünftel zu erleben. Allerdings sollen es immer noch mehrere Zehntausend gewesen sein. Ein Grund mehr dafür, die Original-Montagsdemo zu stärken!