Südafrika

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Zu den Auswirkungen des Hafenarbeiterstreiks

Der Hafenarbeiterstreik trifft die Monopole wie kleinere Kapitalisten an einer äußerst empfindlichen Stelle.

Korrespondenz aus Dortmund

Der größte Teil der Ex- sowie der Importe läuft über den Seeweg und so betrifft der Streik jeden Wirtschaftszweig. Der Kapitalistenverband Business Leadership South Africa jammert panisch: „Ohne Vorwarnung wird uns ein schwerer Schlag versetzt... - ein schrecklicher Schlag!“

 

Viele Unternehmen, wie der Bergbau, seien komplett von der Infrastruktur der Bahnen und Häfen abhängig.

 

Einer der südafrikanischen Bergbaugiganten, Kumba Iron Ore, eine Tochtergesellschaft von Anglo American, rechnet mit einem Produktionsrückgang von 50.000 Tonnen pro Tag, der sich bis zu einem Verlust von etwa 90.000 Tonnen pro Tag steigern werde. Auch die Exporte – nach China, Europa, Japan und Südkorea würden voraussichtlich um 120.000 Tonnen pro Tag zurückgehen.

 

Ebenso befürchten die Großfarmer, auf der Ernte bestimmter Obstsorten sitzen zu bleiben, und die großen Transportunternehmen müssen ihre untätigen LKW-Fahrer bezahlen.

 

Schon haben Unternehmen von sich aus Transnet höhere Gebühren angeboten, wenn nur die Häfen wieder ans Laufen kämen! Und es werden Stimmen laut, die Häfen zu privatisieren und zu systemrelevanten Betrieben zu erklären. Dann wären Streiks verboten.


Am gestrigen 11. Oktober machte Transnet ein neues Angebot von 4,25 bis 5 Prozent je nach Lohngruppe, was SATAWU zurückwies. Angesichts der Inflation fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 13,5 Prozent.