Korrespondenz

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Proteste gegen den Ausschluss der Gewerkschaftsgruppe der CGT bei PSA in Poissy aus der CGT!

Am 16. Mai hat die Führung der französischen Gewerkschaft CGT den Verantwortlichen für die Arbeit bei Stellantis, den Trotzkisten der Lutte Ouvrière, Jean-Pierre Mercier, ausgeschlossen. Und mit ihm wurde die gesamte Gewerkschaftsorganisation des Werkes Poissy (Großraum von Paris) mit 290 Mitgliedern ausgeschlossen. Die offenbar vorgeschobene Begründung lautet: „Dominanz einer politischen Partei.“

Am 20. Oktober soll vor Gericht der Ausschluss von 14 Aktivisten bestätigt werden. Das Vorgehen der CGT-Führung: Absetzung und Ausschluss einer ganzen Gewerkschaftsorganisation ohne Auseinandersetzung mit den Mitgliedern und deren gewählten Vertretern, ist undemokratisch. Meinungsverschiedenheiten in den Gewerkschaften müssen demokratisch ausgetragen werden. Die MLPD hat verschiedene Kritiken an trotzkistischen Ideen und Praktiken. Aber aufgrund unbewiesener Behauptungen eine ganze Gruppe kämpferischer Arbeiter aus den Gewerkschaften zu werfen, ist nicht gerechtfertigt. Alle bisherigen Gewerkschaftsvertreter bei PSA Poissy verlieren ihren Schutz, darunter auch der Sprecher Farid Borsali, der bereits mehrfach gemaßregelt wurde.

Wir brauchen starke Einheitsgewerkschaften

Die Kollegen in Poissy haben sich in den letzten Jahren im Konzern gegen jede Erpressung gestellt. Im Februar kündigte Stellantis die Vernichtung von weiteren 2600 Arbeitsplätzen in Frankreich an. Die Raffinerie-Kollegen streiken und legen seit fast drei Wochen das ganze Land lahm. Gegenwärtig finden bei Stellantis immer wieder Streiks für eine Lohnerhöhung von 400 Euro statt. PSA-Chef Tavares würde es nur freuen, wenn die gewerkschaftliche Kampfkraft geschwächt wird.

 

Die Mitglieder der MLPD sind in den Gewerkschaften aktiv: „Sie bekämpfen dort jede Form der Klassenzusammenarbeitspolitik und treten dafür ein, dass die Gewerkschaften Kampforganisationen zur Verteidigung und Verbesserung der Lohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen werden. Sie fördern die kämpferische Aktivität und Eigeninitiative der Masse der Gewerkschaftsmitglieder. Sie streben eine enge Bindung der revolutionären Partei der Arbeiterklasse mit den Gewerkschaften an, ohne deren Überparteilichkeit zu verletzen.“ (Parteiprogramm der MLPD)

 

Eine französische Genossin schreibt: „Der Ausschluss ist ... gegen eine sehr kämpferische Gewerkschaftseinheit und -strömung und wird ein Eigentor der Klassenzusammenarbeitspolitik der CGT-Federation. Die Ausschlusspolitik trifft auf breiten Widerspruch!“ Am 20. Oktober sind der Prozess und die Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude in Bobigny.