Südafrika

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Klassenbewusste Hafenarbeiter gegen Meinungsmanipulation

Die geballte Macht der Meinungsmache in Südafrika kennt zur Zeit nur ein Thema: den Hafenarbeiterstreik.

Korrespondenz

Unisono klagen sie über „Milliarden Verluste", ein bevorstehendes „Blutbad an Arbeitsplätzen", dass der Streik „verheerende Auswirkungen" auf die Wirtschaft habe, diese sei „verkrüppelt", „auf den Knien", „am seidenen Faden" und der Streik sei „der letzte Nagel in ihrem Sarg". Sogar die drei Minister für Arbeit, öffentliche Betriebe und Finanzen erschienen am Mittwoch persönlich zu den Lohnverhandlungen, „um sich zu informieren". Tatsächlich steckt die Wirtschaft des Landes in einer tiefen Krise, aber das ist nicht die Schuld der Arbeiter!

 

Und so bleiben die Streikenden auch hart gegen dieses Trommelfeuer. So zitiert das Fernsehen SABC News einen Arbeiter, der mit den gravierenden Auswirkungen des Streik konfrontiert wird „Ich bin eine strategische Person!" Und so würden viele seiner Kollegen denken. Verschiedene Unternehmerverbände, die Handelskammer von Durban und das Monopol Maersk vereinbarten, eine zusätzliche Gebühr von 148 Rand pro Container zu bezahlen, um Transnet „zu stabilisieren". Und es gibt den Vorschlag, eine Art Bestechungsgebühr den Arbeitern direkt zukommen lassen „als Anreiz", um ihren Lohn während der Verhandlungen zu erhöhen.

 

Die Gewerkschaften gingen darauf nicht ein und lehnten das überarbeitete Angebot von 4,5 - 5,3 % (je nach Lohngruppe) gestreckt über 3 Jahre als unzureichend ab. Sie blieben bei ihrer Forderung „oberhalb der Inflationsrate". Gleichzeitig machen sich nun auch die Staatsbediensteten bereit, ab Montag zu protestieren. Sie hatten das Angebot der Regierung von 3% mehr Lohn zurückgewiesen.