Ukraine
Wie die Zeitung DIE WELT Stalin rehabilitiert
Der Tod des ukrainischen Chefdirigenten Juri Kerpatenko im russisch besetzten Cherson heizt die Gerüchteküche an.
Von „natürlichem Tod“ bis zu „gezielter Erschießung“, weil er sich geweigert habe mit den Besatzern zu kooperieren, reichen die Verlautbarungen. Unter dem Strich kommt die Zeitung „DIE WELT“ zu dem Ergebnis: „Angst, Chaos, Propaganda, gezielte Desinformation. Es ist schwierig, sich aktuell ein Bild von der wahren Lage zu machen.“
In bemerkenswerter journalistischer Redlichkeit zieht Manuel Brug [1] dann einen für dieses antikommunistische Propagandablatt völlig überraschenden Vergleich mit dem sozialistischen Russland unter Führung Stalins: „Sicher ist aber, dass in Russland, wo früher, im großen vaterländischen Verteidigungskrieg Stalins gegen Hitler, besonders die Künstler, Dimitri Schostakowitsch, die Leningrader Philharmonie, das Kirov-Ballett und viele andere, aus der umzingelten Zarenhauptstadt hinter den Ural in Sicherheit gebracht hatte (sic) heute die Kultur nicht mehr viel zählt; Provinzstädte wie Perm zehren heute noch von der künstlerischen Potenz der Nachkommen derer, die damals nach Kriegsende geblieben sind.“ (Manuel Brug, Was wir wissen – und was zur Propaganda gehört, DIE WELT 19.10.2022 Seite 16)