Deutscher Buchhandel
Friedenspreis für chauvinistische Völkerhetze eines ukrainischen Schriftstellers
Der "Friedenspreis des Deutschen Buchhandels" gehört zu den wichtigen kulturpolitischen Instrumenten des BRD-Imperialismus.
Seit 1950 verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den "Friedenspreis des Deutschen Buchhandels". Im Friedenspreis, so das Statut, "wird die Verpflichtung des Buchhandels, mit seiner Arbeit der Völkerverständigung zu dienen, eindrucksvoll sichtbar." Und: "... setzt er ein über die Grenzen hinaus strahlendes Zeichen für die besondere Bedeutung, die Literatur und Wissen für unsere Gesellschaft haben."
Absurder und abstoßender wie mit der diesjährigen Verleihung an den ukrainischen "Schriftsteller" Serhij Zhadan, einen chauvinistischen und faschistoiden Hetzer, kann man den wohltönenden Anspruch nicht konterkarieren. Im Juni, da stand er als Preisträger schon fest, schrieb Rote Fahne News: "Am Tag, bevor bekanntgegeben wurde, dass der Ukrainer Serhij Zhadan, ein sich Dichter nennender Kriegshetzer, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommt, schickte er per Twitter ein Bild um die Welt. Auf diesem posiert er in olivgrünem T-Shirt und mit weißen Turnschuhen vor einem Raketenwerfer."
Am 23. Oktober nun die eigentliche Preisverleihung. Kulturredakteure überschlugen sich im Fernsehen und im Internet mit Lobpreisungen: "Große Literatur", "Krone des Humanismus" usw. Entweder diese Leute haben nichts von Zhadan gelesen oder sie sind inmitten des Kriegsgeschreis von allen guten Geistern verlassen worden. Einer, der sich davon nicht hat anstecken lassen, der Journalist Franz Alt, schrieb empört auf "Telepolis": „In seinem Buch 'Himmel über Charkiw' bezeichnet Zhadan die Russen laut Zeit als 'Horde', 'Verbrecher', 'Tiere', 'Unrat'.“
Die Wochenzeitung Die Zeit, die im Ruf steht, kritisch und kulturvoll zu sein, antwortet auf die selbstgestellte Frage "Darf das sein?": "Leider ja." Völlig zu Recht schreibt Franz Alt: „Ein Friedenspreis für einen Dichter, der nicht zwischen einem Kriegsverbrecher Putin und dem russischen Volk unterscheiden kann? Müssten nicht gerade Dichter, Schriftsteller, Journalisten aus Verantwortung für ihren Beruf diese Unterscheidung kennen und benennen? Und jetzt ein Friedenspreis, der den Völkerhass stärkt und schürt?“ Dem kann ich mich nur anschließen, so ein Korrespondent an Rote Fahne News. "Und habe deshalb mein erst vor wenigen Tagen abgeschlossenes Digitalabo der Zeit direkt wieder gekündigt."
Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus
Stefan Engel
220 Seiten | ab 12,99 €
"Brennt in der Hölle, ihr Schweine!", so die hohe Dichtkunst von Zhadan. Und: "Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten." Das ist Völkerhetze, die verboten und bestraft und nicht mit einem Friedenspreis geehrt gehört.
Diese Preisverleihung muss rückgängig gemacht werden! Sie ist Ausdruck des offen militaristischen und chauvinistischen Kriegskurses des BRD-Imperialismus. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wurde selten an fortschrittliche Leute verliehen. Antikommunismus wurde oft ausgezeichnet. Aber offene Kriegs- und Völkerhetze waren bisher tabu. Das zeigt, wie Dekadenz und Reaktion der bürgerlichen Ideologie jetzt auf die Spitze getrieben werden.