Aufstehen gegen Krieg und Gewalt
In einem Monat: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, werden Frauen weltweit auf die Straße gehen. Er wurde 1981 von lateinamerikanischen Frauen ins Leben gerufen.
Dieser Kampftag der internationalen Frauenbewegung ist von Anfang an verknüpft mit dem Mut und Widerstandsgeist der Frauen auf der ganzen Welt. Die MLPD fördert, dass zum 25. November die gesellschaftlichen Ursachen der wachsenden Gewalt gegen Frauen diskutiert, das Bewusstsein dafür geschärft und die Schlussfolgerungen viel weiter gezogen werden.
Laut Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2022 in Deutschland 119.164 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern bedroht, ihrer Freiheit beraubt, gestalkt, verletzt, sexuell genötigt, zur Prostitution gezwungen, vergewaltigt. 139 Frauen wurden getötet - jeden dritten Tag eine! Kein einziger Fall darf toleriert oder gerechtfertigt werden. Doch dem Übel gehen wir erst an die Wurzel, wenn wir uns gegen dieses System der doppelten Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen organisieren.
Auf der 3. Weltfrauenkonferenz in Tunis kam zur Sprache, wie die krisenhafte Entwicklung des Imperialismus die Lage der Frauen insgesamt, insbesondere auch Gewalt an Frauen durch Staaten, reaktionäre Ideologien, die bürgerliche Famlilienordnung und Gesetze, häusliche Gewalt und Kriege verschärft, aber auch ihren Widerstand hervorruft. In ungerechten und imperialistischen Kriegen werden sexuelle Gewalt und Massenvergewaltigung systematisch als Kriegswaffe und Einschüchterungsmethode eingesetzt. Das ist ein extremer Ausdruck der Verachtung und Demütigung von Frauen und ein Grund gegen jeden imperialistischen Krieg aufzustehen.
Dafür stehen aktuell:
- die Frauen im Iran, die nicht nur gegen ihre eigene Unterdrückung aufstehen, sondern – im Schulterschluss mit den kampferprobten Arbeiterinnen und Arbeitern, die ihre Streiks ausgeweitet haben und dem islamistisch-faschistischen Mullah-Regime den Kampf angesagt haben.
- die Frauen in Afghanistan, die Untergrundschulen unterhalten, und trotz brutalster Gewalt Proteste gegen die Taliban organisieren – und damit anderen Frauen und Männern Mut machen.
- Die Arbeiterinnen, die für höhere Löhne und Arbeitsbedingungen, für gewerkschaftliche und politische Rechte, gegen sexuelle Belästigung im Betrieb kämpfen, wie die junge 27-jährige Gewerkschafterin Dilbent Türker aus der Türkei, Teilnehmerin der 3. Weltfrauenkonfernz der Basisfrauen. Sie wurde ohne nähere Begründung wegen „unehrenhaften“ Verhaltens am Arbeitsplatz rausgeschmissen und protestierte erfolgreich über 270 Tagen vor dem Betrieb dagegen und gegen das zugrundeliegende Gesetz. Landesweite Proteste und Streiks fanden statt.
- Die Friedenskämpferinnen, die sich entschieden gegen jeden imperialistischen Krieg und die wachsende eines atomar geführten 3. Weltkriegs wenden – gegen Kriegshetze und psychologische Kriegsführung oder unter der Gefahr schwerer Strafen – wie am 8. März in Russland oder am 1. Oktober bei der bundesweiten Herbstdemo in Berlin.
Aber es reicht nicht mehr, nur konkrete Forderungen gegen die vielen Gesichter der Gewalt gegen Frauen und Mädchen durchzusetzen. Heute ist die Zeit einer gesellschaftsverändernden, weltweiten Frauenbewegung gekommen, die an die Wurzeln ihrer besonderen Ausbeutung und Unterdrückung geht, sich mit den Ursachen beschäftigt und für gesellschaftliche Alternativen stark macht, in der die Befreiung der Frau und die Befreiung der Menschheit Wirklichkeit werden – für die MLPD ist das der Sozialismus.
Die MLPD fördert in der Kleinarbeit und Bündnisarbeit zum 25. November, den breiten Zusammenschluss gegen die Gefahr eines Dritten Weltkriegs, einer atomaren Katastrophe durch den von beiden Seiten ungerechten Krieg und den Aufbau der Plattform der Weltfrauen in der antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront. Die Losung der iranischen und kurdischen Bewegung „Jin, Jijan, Azadi“ wird sicherlich in vielen Städten durch die Straßen hallen. Sie wird Wirklichkeit, wenn sich die Frauen über weltanschauliche Grenzen zusammenschließen und organisiert kämpfen.
Der 25.11. ist auch Anlass demokratisch und unaufgeregt weltanschaulich unterschiedliche Sichtweisen zu diskutieren zum Beispiel mit dem Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ oder „Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau – Eine Streitschrift“.