Stuttgart
Kundgebung und Demo „Solidarischer Herbst“
Ca. 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren bei strahlendem Sonnenschein auf dem Schlossplatz zusammengekommen, um ihren lauten Protest gegen die Inflation, die ins Uferlose steigenden Energiepreise, die beinahe unbezahlbaren Mieten, gegen das Weiterlaufen der AKWs, gegen rechte Demagogen, aber auch gegen den Krieg in der Ukraine und die Weltkriegsgefahr auszudrücken und zu demonstrieren.
Die Veranstalter DGB, ver.di, GEW mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen wie attac, BUND, Der Paritätische (Wohlfahrtsverband) und weiteren stellten mit ihrem sozialchauvinistischen Aufruf darauf ab, „soziale Sicherheit zu schaffen und fossile Abhängigkeiten zu beenden!“ "Soziale Sicherheit" im Kapitalismus ist eine Illusion. Vor allem aber ist es ein Unding, für eine solche Demonstration den Ukrainekrieg und die aktive Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs durch fast alle Imperialisten außen vor zu lassen. Wenn Kritik an der Bundesregierung aufkam, war sie sehr verhalten, das war schon an dem großen Transparent auf der Bühne erkennbar, das in den Farben „Schwarz, Rot, Gold“ gehalten war.
In den Gesprächen mit den Teilnehmern stand die Kriegsfrage im Mittelpunkt. Dabei besteht vor allem über den Imperialismus und dass sich zwei imperialistische Blöcke gegenüberstehen weiter Klärungbedarf. Ebenso der Begriff der Solidarität, Solidarität mit wem – es kann keine mit den Ausbeutern und Unterdrückern geben! MLPD und Interbündnis hatten mit ihren beiden Transparenten und dem Offenen Mikrofon beim Demo-Umzug durch die Innenstadt dann recht viel Aufmerksamkeit erregt. Im Lauf der Demo und der Kundgebung wurden 25 Exemplare der Broschüre "Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems" verkauft.
Am meisten Beifall brandete bei den Redeteilen von der Bühne auf, die sich gegen rechte Hetze und Spaltung, gegen Faschismus und Krieg aussprachen. Bleibenden Eindruck hinterließ ein Arbeiter aus dem Metall/Elektro-Bereich, der wegen der explodierenden Preise und Inflation seinen Plan der Familiengründung immer weiter rausschieben muss, auch weil er keine gescheite Wohnung in Stuttgart findet; deshalb trat er für die volle Durchsetzung der („zu niedrigen“) 8%-Forderung der IG Metall in der Tarifrunde ein.