Betrieb und Gewerkschaft
Erklärung der MLPD zum tragischer Tod eines jungen Arbeiters bei thyssenkrupp Stahl
In einer Presseerklärung der MLPD Duisburg-Niederrhein-Oberhausen zum tragischen Tod des 26 jährigen bulgarischen Kollegen bei tkSE drückt diese den Angehörigen und Freunden ihr tiefes Mitgefühl aus und prangert den Umgang von tkSE mit der Gesundheit der Arbeiter an.
Nach dem tragischen Tod des 26-jährigen bulgarischen Kollegen bei tkSE gehen die Wogen unter den Menschen und in der Öffentlichkeit hoch. Die MLPD drückt den Angehörigen und Freunden ihr tiefes Mitgefühl aus.
Dass der Kollege seit der Frühstückspause am 14. Oktober nicht mehr gesehen und erst nach drei Tagen tot im Schlacke-Becken gefunden wurde, wirft Fragen auf. War der Kollege in die Sicherheitsbestimmungen auf der Hütte eingewiesen? Warum war er in dem besonders abgegrenzten Bereich des Schlacke-Beckens? Vor allem: Warum war er alleine? War er für Arbeiten am Schlacke-Becken eingeteilt? Warum dauerte die Suche drei Tage usw? Angehörige, Freunde und Arbeitskollegen fordern zu Recht, dass die konkreten Ursachen und der genaue Hergang dringend aufgeklärt werden müssen. Das hat unsere volle Unterstützung.
Dieses schreckliche Unglück ist kein Einzelfall, sondern Ergebnis einer längeren Entwicklung. Der Kollege war beim Subunternehmen einer Fremdfirma erst vier Tage auf der Hütte beschäftigt und führte Reinigungsarbeiten aus. Mit der Aufteilung in Stammbelegschaft, Beschäftigte von TK-Firmen, Fremdfirmen, Subunternehmern oder Leiharbeitern wird die Belegschaft bewusst gespalten. Die Verantwortung für Schulung und Maßnahmen zur Arbeitssicherheit wird abgeschoben.
Für schlechteste Arbeitsbedingungen werden die geringsten Löhne bezahlt. Die einen können sich in der Kaue umziehen und waschen, die anderen kommen und gehen in Arbeitsklamotten. Das ist verbunden mit besonderer Rechtlosigkeit und Ungleichbehandlung, nicht nur im Betrieb, sondern auch bei Wohnungen oder Behörden. Unvergessen ist die rassistische Stimmungsmache von Oberbürgermeister Sören Link gegen Rumänen und Bulgaren: „Ich hätte gerne das Doppelte an Syrern, wenn ich dafür ein paar Osteuropäer abgeben könnte“ Völlig zu Recht forderten 1000 Menschen auf der Protestdemonstration am 23. Oktober „Adalet“ - Gerechtigkeit. Es gibt keine Flüchtlinge, keine Arbeiter, keine Menschen erster oder zweiter Klasse!
Furchtbare Arbeitsunfälle in Industrie, Logistik und Bergbau häufen sich. Profit um jeden Preis - angesichts weltweiter Krisen und Kriegen zählt ein Menschenleben immer weniger. Das fordert weltweit Widerstand der Arbeiter heraus: todesmutige Streiks der iranischen Erdölarbeiter, Streiks gegen Kriegstransporte und Krisenlasten in griechischen und italienischen Häfen. ....