G7

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Münsters Friedenssaal – eine Symbolik, die sich in ihr Gegenteil verkehrt

Ampel-Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verkündete zum G7-Gipfel in Münster: "Frieden durch Recht: dafür steht Münster seit dem Westfälischen Frieden. Und Frieden durch Recht, dafür steht auch der Kreis der G7". (wdr.de 4.11.2022) In der Tat: 1648 wurde der barbarische 30-jährige Krieg durch den „Westfälischen Frieden“ in den Rathäusern von Münster und Osnabrück beendet. So weit hat Frau Baerbock Recht. Aber:

Von fh

Das zweitägige Außenministertreffen vom 3. bis 4. November war keine Minute mit Friedensverhandlungen befasst, sondern ausschließlich mit Anheizen des Ukraine-Kriegs durch massive militärische und weitere Unterstützung des faschistoiden Selenskyj-Regims im auf beiden Seiten ungerechten Krieg. Im Ukrainekrieg prallen die Imperialisten von USA / EU / NATO mit dem imperialistischen Russland zusammen.

 

Der „Westfälische Friede“ beendete am 24. Oktober 1648 den 30-jährigen Krieg. Er war geprägt vom Sieg des Fürstentums mit Hilfe der Dänischen, Schwedischen und Französischen Kaiserreiche gegen das deutsche Kaiserreich, damals vertreten durch den Kaiser Ferdinand II. Zu welchem Preis? Friedrich Engels beschreibt die unvorstellbare Barbarei dieses Kriegs: „Die Verwüstung und Entvölkerung war grenzenlos. Als der Friede kam, lag Deutschland hilflos, zertreten, zerfetzt, blutend am Boden; am elendsten aber war wieder der Bauer.“ Deutschland zerfiel in über 2000 selbständige Fürstengebiete. So viel zu einigen Wirkungen dieses Westfälischen Friedens.

 

Es drängt sich geradezu auf, welche Folgen der Ukrainekrieg für die Massen jetzt schon hat und welche Folgen eine weitere Eskalation haben kann, die das G7-Treffen aktiv betrieb; und welche im Vergleich zum 30-Jährigen Krieg unermesslichen Folgen ein Weltkrieg, vor allem ein atomar geführter, für Europa und die Welt haben würde! Darauf verschwendet Frau Baerbock eiskalt keinen Gedanken. So fällt ihre Friedenssymbolik mit dem „Friedenssaal“ des Münsteraner Rathauses auf ihre eigenen Füße, auf ihre schamlose imperialistische Kriegspolitik zurück.

 

Literaturempfehlung: Geschichtshefte „Wie war das wirklich?“ Heft 8 „Die Entstehung der Kolonialreiche. Europa und Deutschland bis zum Dreißigjährigen Krieg“. Herausgeber: Jugendabteilung des Kommunistischen Arbeiterbundes Deutschland KABD, Vorläuferorganisation der MLPD. Verlag Neuer Weg, Essen