Räderhersteller Borbet in Solingen

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Solidarität mit der IG-Metall-Betriebsrat Sinan Alakus! Die fristlose Kündigung muss vom Tisch

"Die fristlose Kündigung von Sinan Alakus ist politisch motiviert. Borbet will hier ein Zeichen setzen: 'Seht was euch passiert, wenn ihr euch gegen uns auflehnt!'" - so heißt es in der Solidaritätserklärung der MLPD Bergisch-Land.

Von cg
Solidarität mit der IG-Metall-Betriebsrat Sinan Alakus! Die fristlose Kündigung muss vom Tisch
Kämpferische Kollegen der Borbet-Belegschaft aus Solingen und Medebach / Sauerland– Sinan Alakus in der Mitte (Dritter von links) (rf-foto)

Als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise und insbesondere die Krise in der Automobilindustrie plant der Hersteller von Aluminiumsrädern Borbet schon seit langem drastische Einschnitte im Solinger Zweigbetrieb: Ursprünglich sollte knapp die Hälfte der 700 Mann starken Belegschaft entlassen werden und die restlichen 25 Prozent Lohneinbußen hinnehmen. Gegen diese Angriffe hatte sich der Betriebsratsmehrheit unter dem Vorsitz von Sinan Alakus längere Zeit erfolgreich gewehrt. In einem skandalösen Urteil hat das Landesarbeitsgericht diesen Betriebsrat aufgelöst. Bei den Neuwahlen wurde Sinan Alakus wiedergewählt. Aber die Gruppe kämpferischer IG-Metall-Kollegen hatte knapp die Mehrheit verloren. Seit einem dreiviertel Jahr herrscht eine große Verunsicherung und Verwirrung unter der Belegschaft. Derzeit befindet sich die Firma in Insolvenz in Eigenverwaltung. Es droht sogar eine Schließung bis Jahresende. Eine neue Kulmination war die fristlose Kündigung des Betriebsrats Sinan Alakus am 15. September.

 

Dagegen verteilte die MLPD Bergisch-Land vor Borbet eine Solidaritätserklärung, mit der Forderung: „Sinan gehört sofort wieder in der Betrieb zurück!“ Diese Erklärung sorgte unter den Kollegen von der Nachtschicht für viele Diskussionen. Das brachte die rechte Betriebsratsmehrheit auf dem Plan. Einer ihrer freigestellten Betriebsräte rief erfolglos die Polizei an, um die Verteilung zu verhindern. Die Führung der IG-Metall Remscheid-Solingen schwieg und informierte erst kurz vor der Güteverhandlung am 2. November, von der auch die Lokalpresse berichtete.

 

Beim Prozess wurde Sinan von zig Borbet-Kollegen, IG-Metall Funktionären und einigen Kollegen aus anderen Betrieben solidarisch unterstützt. Die Güteverhandlung ging wie erwartet ergebnislos zu Ende. Ein Kammertermin wird wohl erst im nächsten Jahr festgelegt werden. Vor dem Arbeitsgericht gab es noch lange Diskussionen über den weiteren Weg des Kampfes.

 

Solidaritätserklärungen an IG Metall Remscheid-Solingen  www.igmrsg.de/kontakt, mit der Bitte um Kenntnis an rf-news und MLPD in Solingen