Veranstaltung zur 3. Weltfrauenkonferenz in Wolfsburg

Veranstaltung zur 3. Weltfrauenkonferenz in Wolfsburg

Wir sind Frauen, wir sind stark!

Trotz schönstem Herbstwetter besuchten 22 Frauen und ein Mann eine Veranstaltung zur erfolgreichen Weltfrauenkonferenz in Wolfsburg.

Korrespondenz aus Wolfsburg

Mirjam Gärtner, Aktivistin der Umweltgewerkschaft und engagierte IG-Metall-Vertrauensfrau, hatte diese in Tunis miterlebt und konnte bei Kaffee und Kuchen lebendig davon berichten.

 

In dem Vortrag waren die demokratischen Regeln, die Kraft der Selbstorganisation der Frauen und damit die solidarische Streitkultur ein Schwerpunkt. Diese Prinzipien prägten dann auch die Diskussion. Die Teilnehmerinnen brachten sich mit teils sehr persönlichen Berichten ein. Immer wieder gab es Zwischenrufe und spontan wurde übersetzt. Eine Immigrantin aus dem Irak schilderte den Verlust der eigenen Rolle als Fremde in Deutschland. Frauen des Frauentreffs „Frauenzimmer“ sprachen über die Notwendigkeit, sich als Frauen im geschützten Raum zu organisieren. Die Rolle der Männer und der Gesellschaft bei der Unterdrückung der Frau wurde hinterfragt, der gemeinsame Kampf betont, ohne die Verbrechen an Frauen zu beschönigen.

 

Vor einigen Tagen hatte es einen Selbstmord eines Mannes in der Nähe von Wolfsburg gegeben, zuvor hatte er seine Frau getötet. In der Zeitung wurde vom „erweiterten Suizid“ gesprochen. „Aber Frauen sind doch kein Erweiterung des Mannes!“, empörte sich eine Teilnehmerin. Eine große Rolle spielte die Fragen der eigenen Verantwortung der Frauen und ihrer Überwindung von Angst beim Kampf um sein eigenes Recht, des Respekts bei unterschiedlichen Standpunkten oder die zersetzende Spaltung in manchen Genderdiskussionen. „Wir müssen weg von der Opfer-Täter-Bestimmung“, war das Fazit in einem Beitrag.

 

Ein wichtiges Thema waren auch die verheerenden Auswirkungen der Kriege und die drohende Gefahr eines Dritten Weltkriegs.

 

Die Versammlung war sich einig: Frauen sollen viel mehr Teil des gesellschaftlichen Lebens werden – solidarisch und selbstbestimmt! Alle Teilnehmerinnen waren am Ende der Veranstaltung tief beeindruckt, was sich auch in Spenden von 143 Euro für die Weltfrauenkonferenz ausdrückte. Am Ende trug sich eine Reihe von Frauen, teils auch für ihre Freundinnen, in eine Liste ein, um in Verbindung zu bleiben. Vielleicht ist dazu schon am 25. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, eine gute Gelegenheit.