"Westdeutscher Rundfunk"

"Westdeutscher Rundfunk"

Wurde Journalist wegen kritischer Berichte kaltgestellt?

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Köln sieht sich mit der Klage eines seiner Journalisten konfrontiert: Seit September 2019 bekommt der Redakteur Jürgen Döschner, trotz eines Jahresgehalts von rund 100.000 Euro, faktisch keine Aufträge mehr. Seine Arbeitszeit beträgt nur noch höchstens fünf Stunden im Monat. Der vorher gut beschäftigte Journalist erhält faktisch von seinem Sender keine Aufträge mehr, seitdem er in einem Beitrag die Besetzung des rheinischen Tagebaus Garzweiler als „nicht legal, aber legitim“ bezeichnet und einen heimlich aufgenommenes Video von Ex-Ministerpräsident Armin Laschet öffentlich gemacht hatte, in dem dieser offen zugab, einen Vorwand für die Räumung des Hambacher Walds gesucht zu haben. Im Anschluss war der WDR öffentlich seitens des Energiemonopols RWE unter Druck geraten. Döschner müsste aktuell gut gebucht sein. Nach Angaben von CORRECTIV und Kölner Stadtanzeiger war der Journalist Anfang der 2000er-Jahre Studioleiter im ARD-Hörfunkstudio Moskau, spricht fließend Russisch und hat Reportagen zum Atomkraftwerk Saporischschija gemacht. Allem Anschein nach setzt RWE seine Macht ein, um einen kritischen Journalisten mundtot zu machen.