Hamburg/24 Stundenstreik

Hamburg/24 Stundenstreik

Hafenarbeiter für 50 Prozent Lohnerhöhung

Am Morgen des 7. November, um 5 Uhr, legten die Kollegen der Medrepair die Arbeit zum 24-stündigen Warnstreik nieder und bauten ihren Streikposten vor dem Werkstor auf. Als um 8 Uhr die Sonne über dem Hamburger Hafen aufging, begann die Kundgebung der Kollegen von Medrepair. Die Stimmung war sehr kämpferisch. Immer wieder gab es Rufe von Kollegen für eine Lohnerhöhung und dagegen, dass die Arbeiter die Krisenlasten und die Inflation bezahlen sollen: „Wir brauchen das Geld um unsere Familien ernähren zu können.“ Medrepair ist eine Tochterfirma der zweitgrößten Reederei der Welt, MSC. (bezogen auf Anzahl der Schiffe, die Nummer 1 bezogen auf Gesamtkapazität TEU)

Korrespondenz
Hafenarbeiter für 50 Prozent Lohnerhöhung
Kämpferische Stimmung bei den Dockern (rf-foto)

Sie fordern eine Lohnerhöhung um 8 Euro pro Stunde, ein volles dreizehntes Monatsgehalt, sowie Zuschläge für besonders anspruchsvolle Arbeiten (Dauer des Tarifvertrags soll zwölf Monate sein). Zurzeit liegt der Stundenlohn bei 17,33 Euro für einen Schlosser. Die Gewerkschaft ver.di und die Kollegen fordern völlig zu Recht eine Lohnerhöhung von mehr als 50 Prozent. Letzte Woche lehnten die Kollegen ein Angebot der Geschäftsleitung von 10 Prozent Lohnerhöhung ab. 2019 kämpften die Kollegen um einen Tarifvertrag zusammen mit ver.di. Die Bezahlung liegt deutlich unterhalb der Hafen-Tarife.

 

Die Stimmung war sehr kämpferisch. Medrepair ist ein Unternehmen, an dessen Standorten in Hamburg 59 Kollegen und in Bremerhaven acht Kollegen Container reparieren und sie für die Spediteure ausliefern.

 

Im Sommer streikten die Hafenarbeiter gegen eine Ungleichbehandlung der verschiedenen Hafenarbeiter. Unter dem Slogan: „Ich bin einer von 12.000“ kämpften sie für einen gemeinsamen Tarifvertrag und höhere Löhne für alle Hafenarbeiter, vor allem der niedrigeren Lohngruppen. Daher war es heute wichtig, dass Kollegen der größten Hafenbetriebe Eurogate, Hamburger Hafen Logistik AG (HHLA), Gesamt Hafenbetrieb (GHB) und des Logistik Centrums Hamburg (LCH) teilnahmen und ihre volle Solidarität mit den Streikenden aussprachen. Ein Vertreter der Lascher, die die Container auf den Schiffen sichern, berichtete von ihrem Kampf, dass die Tariferhöhungen auch in ihrem Betrieb umgesetzt werden soll.

 

Auch Kollegen der Lufthansa Technik und des Airbus-Werks Hamburg sprachen ihre volle Solidarität aus. Der Kampf für höhere Löhne, gegen den Krieg, sowie gegen die Umlage der Kriegs- und Krisenlasten auf die Arbeiter ist unser gemeinsamer Kampf. Die Kollegen freuten sich sehr über die Solidarität und die gemeinsame Aktion bei ihrem Streik. Eine Delegation der Hafenarbeiter will auf die nächste Warnstreikaktion in der Metall- und Elektroindustrie-Tarifrunde teilnehmen.