Volkswagen
Haustarif-Verhandlungen bei VW – ein Anachronismus
Gestern fand die zweite Verhandlungsrunde über den Haustarifvertrag bei VW statt. Davon betroffen sind rund 125.000 Kollgeinnen und Kollegen an den sechs westdeutschen Standorten (Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter, Wolfsburg) sowie bei den Töchtern Financial Services, Immobilien und der dx.one GmbH.
Erstmals betreffen die Verhandlung auch die sächsischen VW-Werke in Chemnitz, Dresden und Zwickau. Der Tarifabschluss wird von der VW Sachsen GmbH übernommen. Zentral fordert die IG Metall auch bei VW eine tabellenwirksame Entgelterhöhung von 8 Prozent. Die Friedenspflicht endet bei VW am 30.11.
Mit den Haustarifverhandlungen werden die Kolleginnen und Kollegen des größten deutschen Automobil-Übermonopols von der allgemeinen Tarifbewegung der fast 4 Mio. Beschäftigten abgespalten. Das wäre genauso, als wenn ein Feldherr eines seiner größten Bataillone nicht ins Feld führen würde und auf einem Nebenkriegsschauplatz kämpfen ließe.
Außerdem sollte der Haustarifvertrag den Kolleginnen und Kollegen einreden, sie wären etwas „Besseres“. Doch das hat in den letzten Jahren ziemlich stark an Bindungskraft verloren. Es wird Zeit, dass die Spaltung überwunden wird. Ein erster Schritt könnte die Beteilung von VW-Kolleginnen und -Kollegen an den Warnstreiks der anderen Betriebe sein.