Umfrage beim Warnstreik Mercedes-Benz Untertürkheim

Umfrage beim Warnstreik Mercedes-Benz Untertürkheim

Kollegen sind kampfbereit und offensiver

11. November: Die IG Metall rief bei Mercedes-Benz im Stammwerk Untertürkheim die Kolleginnen und Kollegen zum Frühschluss-Warnstreik auf.

Von wb

Bei schönem Wetter kamen die meisten Kollegen der Frühschicht um 12 Uhr aus dem Werk. Wir von der MLPD begrüßten deshalb die Metaller vor dem Reiser-Tor mit Kurzansprachen per Lautsprecher: „Wir finden es klasse, dass ihr heute streikt, für 8 Prozent und kein Prozent weniger, als Antwort auf das provokative Angebot der Metallverbände … Darum reicht es nicht, zwei Stunden früher nach Hause zu gehen, es muss jetzt sofort Kurs auf Urabstimmung, Vollstreik genommen werden. Ohne den vollen Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft kann bei der 5. Verhandlungsrunde am nächsten Donnerstag nur ein fauler Kompromiss herauskommen.“

 

Leider führte die Frühschluss-Taktik dazu, dass die Kollegen individuell verschieden das Werk verließen. Um so schöner war, dass eine kleine Gruppe von aktiven Metallerinnen und Metaller von innen mit dem Megaphon auf uns zukam. Sehr gut war, dass relativ viele Kollegen die Möglichkeit nutzten, an unserem Flip-Chart ihre Meinung zu sagen; manchmal standen sie sogar dafür an. Das Ergebnis war:

 

  • 37 für volle 8 Prozent
  • 22 zusätzlich für Lohnnachschlag z.B. 500 Euro/Monat
  • 20 für Urabstimmung, Vollstreik
  • 15 gegen Verhandlungsabschluss und faulen Kompromiss
  • 16 sind bereit, dafür aktiv zu werden.

 

Eine deutliche Minderheit will härtere Kampfmaßnahmen davon abhängig machen, was bei den Verhandlungen von Südwestmetall angeboten wird (weshalb sich von denen manche nicht an der Umfrage beteiligten). Die Mehrheit zeigte sich jedoch „kompromissloser“ als früher, will richtig kämpfen und ist bereit, hier Verantwortung zu übernehmen.

 

Das griffen wir allerdings noch zu wenig auf, für die Frage: Es geht um mehr als höheren Lohn. Wir Arbeiter brauchen auch Erfahrungen mit richtigen Streiks, um das Selbstvertrauen zu stärken,, im Kampf gegen die gesamte Politik im Interesse der Konzerne und den Kriegskurs nach vorne zu gehen.