Frankreich
Nächster nationaler Streiktag am 10. November!
In der jetzigen Streikwelle in Frankreich entwickelt sich eine entfaltete Auseinandersetzung innerhalb der Gewerkschaftsbewegung über Weg und Ziel des Kampfes.
Es geht um die Einheit der Gewerkschaft in Frankreich und den Umgang mit der neuen Qualität der Repressionen von Regierung und Monopolen, also dem Kampf gegen Faschismus. Diese Repressionen haben eine regelrechte Solidaritätswelle hervorgebracht und fordern die proletarische Denkweise auf breiter Front heraus. Die Kollegen antworten mit erhöhtem Kampfwillen, müssen nun aber auch ihre Kampfformen und Organisiertheit höherentwickeln.
Nach dem großen Streiktag am 18. Oktober gab es zunächst wichtige Gespräche zwischen der Führung der CGT und der Gewerkschaft Sud. Die beiden Gewerkschaften rufen nun zusammen zum nächsten Streiktag am 10. November auf, was ein wichtiger Erfolg in der Arbeitereinheit ist – nun finden erst kleinere Streikberatungen statt, bei denen die Kolleginnen und Kollegen die Idee eines europaweiten Streiktags auf die Tagesordnung setzen wollen.
Die größte Welle des Streiks der Raffineriearbeiter ist vorbei, und sie haben bis auf einen bzw. zwei Betriebe die Arbeit wieder aufgenommen. Einer der Gründe dafür ist die schlimme Unterdrückung durch den Staat. Die Dienstverpflichtung der Regierung Macron bedeutete, dass die Kolleginnen und Kollegen von zu Hause oder von den Streikposten mit der Polizei abgeholt und zum Arbeitsplatz transportiert wurden. Ein Kollege berichtet aber auch von einer regelrecht Jagd auf die Kollegen von CGT Energie. Dabei will der französische Staat die Kollegen ausfindig machen, die „den Knopf gedrückt haben“, also die das Stromnetz in den Kraftwerken dann im Endeffekt ausgeschaltet haben. Diese sollten wegen „terroristischer Handlung“ gegen die nationale Sicherheit angeklagt werden. Ein Kollege, der verdächtigt wurde, hat dem Druck psychisch nicht standgehalten und sich umgebracht, was ein großer Schock für alle ist. Nun wird der 10. November auch in großer Solidarität mit den Raffineriearbeitern begangen. Ein Kollege der Metro in Paris sagte, das jetzige Ziel sei, dass am 10. November „Zero Metro, Zero RER“, also kein Nahverkehr in Paris stattfindet. Das hat es Jahrzehnte nicht gegeben.