Kämpferische Demonstration
Warnstreik bei Opel Rüsselsheim
Gut 2.000 Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht bei Opel Rüsselsheim legten am gestrigen Donnerstag für zweieinhalb Stunden die Arbeit nieder.
In einer kämpferischen Demonstration zogen sie von Tor 55 und Tor 60 durch die Mainzer Straße zum Tor 20, wo die IG Metall eine Kundgebung vorbereitet hatte. Die Bundesstraße war während des Demonstrationszugs blockiert. Nach Jahren der gewerkschaftlichen Desorganisation und Corona-bedingter Einschränkungen machte sich die aufgestaute Wut der Beschäftigten deutlich bemerkbar.
Ein selbstgemaltes Transparent machte deutlich, dass die 8-Prozent-Forderung der IG Metall eigentlich angesichts der Inflation schon zu wenig ist. Auch die Auszubildenden nahmen geschlossen teil, ein Jugendvertreter im 4. Lehrjahr betonte, dass dies der erste Streik ist, den er erlebt. Auch die Forderung nach sofortiger Übernahme der Leiharbeiter wurde breit mitgetragen und unterstützt - nach Angaben der IG Metall sind derzeit rund 35% der Beschäftigten in der Produktion Leiharbeiter, die aus Angst vor Abberufung oft auch krank zur Arbeit gehen. Die meisten von ihnen waren dennoch mit auf der Straße. Auch Hunderte von Beschäftigten des Entwicklungszentrums im Homeoffice hatten ihr Arbeitsprogramm abgeschaltet und sich in die Online-Kundgebung der IG Metall eingeklinkt.