Treffen von Kumpel für AUF zur Vorbereitung der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz
“Wir erwarten mindestens 1.000 Teilnehmer!“
“Wir erwarten mindestens 1.000 Teilnehmer!“, das ist die realistische Einschätzung der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF (KfA) für die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz im kommenden Jahr in Deutschland. Am Samstag, den 5. November, fand in Gelsenkirchen ein weiteres überregionales Vorbereitungstreffen statt.
Nach dem Einleitungsbeitrag standen alle Anwesenden auf, um der 41 Bergleute zu gedenken, die vor kurzem bei einem Bergwerksunglück in der Türkei in Amasra ums Leben kamen.
Durch Missachtung der Sicherheitsbestimmungen hatte die Zechenleitung den Tod der Kumpel bewusst in Kauf genommen – wie man die Methanbelastung unter Tage sicher beherrschen kann, ist längst bekannt (Mehr dazu hier).
Besonders auf der Versammlung begrüßt wurden die Kollegen von der Saar und aus dem Kali&Salz-Gebiet in Nordhessen / Thüringen mit den langen Anfahrtswegen. Weitere Stadtgruppen waren vertreten: Niederrhein, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum, Marl, Bergkamen / Ost.
Die Einleitungsbeiträge von Christian Link als Sprecher der Bewegung und Andreas Tadysiak als gewählter Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkonferenz schilderten anschaulich die gewachsene Bedeutung der 3. Konferenz. Sie findet im nächsten Jahr vom 31. August bis 3. September im Kali&Salz-Gebiet Thüringens statt. Einer der Hintergründe für die gewachsene Weltkriegsgefahr ist der gesetzmäßige Zwang der verschiedenen Rohstoffkonzerne und ihrer imperialistischen Regierungen nach der Beherrschung der Rohstoffvorkommen auf der Welt. So steigen die Umsätze der globalen Minen- und Bergbauindustrie von 657 Milliarden Dollar im Jahr 2020 auf 1038 Milliarden Dollar im Jahr 2022 (geschätzt).
Wie der Kapitalistenverband BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) fordern weltweit die Verbände des allein herrschenden internationalen Finanzkapitels sowohl den Ausbau der nationalen Rohstoffgewinnung als auch die Beherrschung der Rohstoffquellen in anderen Ländern.
Weltweit müssen sich die Bergleute entscheiden: Kämpfen sie gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten auf ihrem Rücken – zum Beispiel durch erhöhten Arbeitsdruck, der zu vermehrten Unfällen, wie in der Türkei, führt, schließen sie sich weltweit zusammen und organisieren sich, oder folgen sie der sozialchauvinistischen Propaganda, sie müssten die Interessen „ihres“ jeweiligen Konzerns teilen?
Weltweit nehmen die Bergarbeiterkämpfe zu – zum Beispiel rufen aktuell die Larko-Kupferbergleute in Griechenland zur Teilnahme an einem landesweiten Generalstreik am heutigen 9. November und zur Solidarität mit den französischen Raffineriearbeitern auf.
Die Bedeutung der 3. Bergarbeiterkonferenz besteht darin, dass es zu einer stärkeren Koordinierung und Koordination und zu länderübergreifenden Kämpfen kommt. Ein erster Höhepunkt könnte die Beteiligung von Bergleuten an einem europäischen Streiktag sein, was in verschiedenen Gewerkschaftsgremien diskutiert wird.
Die Stadtgruppen berieten sich, wie sie zur PCB-Gesundheitsuntersuchung der Bergleute weiter arbeiten. Inzwischen hat der Westdeutsche Rundfunk (WDR) mit KfA-Vertretern und dem Arzt Günter Wagner ein Interview zur PCB / Schwermetall-Studie durchgeführt. Während die Redakteure Angst und Bitten der Bergleute hören wollten, betonten diese, dass sie weder Angst noch Bitten an die Ruhrkohle AG (RAG) haben, sondern dass sie diese anklage und Forderungen an sie haben. Dazu wurde der Zentrale Koordinierungsausschuss beauftragt, mit der Ärzteinitiative die öffentlichkeitswirksame Veröffentlichung der Ergebnisse vorzuschlagen, eventuell in Verbindung mit einer Demonstration.
Die Vorbereitung der 3. Konferenz wurde intensiv diskutiert, insbesondere, wie die Arbeit verbessert werden muss.
Beschlüsse wurden gefasst, welche Stadtgruppe welche Aufgabe zur Konferenz übernimmt. Jetzt gilt es zu unterstützen, dass in den Ländern und Organisationen Delegierte gewählt werden. Partnergruppen sollen sich um Hilfe bei der Einladung, bei den Reisevorbereitungen und -kosten, sowie beim Organisieren von Pässen und Visa kümmern. Es gibt viel zu tun. Deshalb :Informiert Euch auf der Homepage www.minersconference.org und kommt zur 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz nach Thüringen!