Aus einem Großbetrieb in Deutschland

Aus einem Großbetrieb in Deutschland

Schild "Waffen nieder - Löhne rauf" sorgt für Diskussionen

Zur Informationsveranstaltung für die Vorbereitung eines Warnstreiks kamen rund 50 Kolleginnen und Kollegen aus vier Abteilungen. Wir von der MLPD haben uns Schritte überlegt, um ökonomische Forderungen mit politischen zu verbinden.

Korrespondenz

Nach der Begrüßung legten wir die Situation mit den gescheiterten Verhandlungen und der Provokation der Unternehmer dar und warfen dabei die Frage des Streikrechts auf. Die meisten wussten nicht, dass wir in Deutschland keines haben und waren regelrecht sauer. Der Wille, ernsthaft zu kämpfen, ist in den letzten Monaten gewachsen. Die Kriegspropaganda der Bundesregierung wirkte nur kurz, die Mehrheit will keinen Krieg und auch nicht dafür verzichten.

 

Ein klassenbewusster Kollege warf die Frage auf, warum der Scholz mit den 3000 Euro um die Ecke kommt, ob er Angst hat, dass die Belegschaften es denen in Großbritannien gleichtun? Arbeiterstreiks haben dort dazu beigetragen, dass die Regierung schon nach wenigen Wochen gehen musste. Angekündigte Angriffe auf das Streikrecht hatten das Fass zum Überlaufen gebracht. Wir warben für die Kampfeinheit von Jung und Alt. Die Jungen müssen das Kämpfen lernen, die Alten ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben.

 

Beim Warnstreik selber wurden mehrere selbst gemachte Schilder getragen. Eines hatte die Aufschrift: „Waffen nieder – Löhne rauf!“ Das sorgte schnell für Diskussionen. Ob es nicht besser sei, die Politik rauszuhalten?

 

Nein, das ist doch der Kern dieser Tarifrunde, ob die Belegschaften still halten, verzichten und damit letztendlich den Kriegskurs der Bundesregierung mittragen; oder ob sie ihre eigene Rechnung aufmachen und ein Signal aus den Betrieben senden. Nein, wir tragen die Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs nicht mit! Um diese Frage wird es in den nächsten Wochen sicher heiße Diskussionen geben und wir werden die aufgeworfenen Fragen weiter vertiefen.