Offener Brief an UN-Generalsekretär Guterres
Solidarität mit den Massenkämpfen in Haiti
Seit Wochen rebellieren in Haiti die Massen gegen die katastrophale Situation im Land. In diesen Protesten entladen sich Wut und Verzweiflung über bittere Armut, Korruption und Perspektivlosigkeit in Haiti. Kriminelle Banden treiben ihr Unwesen und terrorisieren die Bevölkerung.
Die Ereignisse sind schwer durchschaubar. Auch wenn die Hintergründe unklar sind: Die Blockade eines zentralen Ölterminals wurde nach zwei Monaten aufgehoben. Der Druck durch Massenproteste wird sicher dazu beigetragen haben! Die Blockade hatte dazu geführt, dass Krankenhäuser lahmgelegt wurden. Und das in einer Situation, in der sich eine Cholera-Welle in dem Land ausbreitet. Dutzende sind bereits gestorben.
UN-Generalsekretär Guterres hat nun eine „internationale Eingreiftruppe“ für das Land gefordert. Gegen diese imperialistische Einmischung formiert sich Protest von zahlreichen Organisationen und Personen mit einem „Offenen Brief“. Weit über 80 Organisationen und Einzelpersonen haben ihn unterschrieben. Im UN-Sicherheitsrat ist dieses Vorhaben gescheitert.
In dem offenen Brief heißt es an Guterres adressiert:
„Im Gegensatz zu Ihren Behauptungen sind diese Proteste des Volkes Teil eines Kampfes für ein Haiti, das von der erdrückenden ausländischen Einmischung, von der Gangsterisierung, von dieser fabrizierten extremen Armut und von einem antinationalen, illegitimen und kriminellen politischen Regime befreit ist, das von der Kerngruppe, zu der die UNO gehört, errichtet wurde.
Dieses politische Marionettenregime, das unter dem Diktat des Internationalen Währungsfonds (IWF) agiert, hat die Bevölkerung mit der Entscheidung, den Preis für Erdölderivate um mehr als hundert Prozent (128%) zu erhöhen, die bereits in weniger als einem Jahr einen schwindelerregenden Anstieg erlitten haben, der zu einer Verdoppelung und in einigen Fällen zu einer Verdreifachung der Preise für lebensnotwendige Güter und anderes geführt hat, niedergestreckt. Im Juli 2022 lag die Inflationsrate nach Angaben der Bank der Republik Haiti (BRH) bereits bei 30,5 %. Es ist bereits angekündigt, dass sie im November mehr als 50 % erreichen wird, wenn der Preisanstieg bei den Ölderivaten anhält.“
Völlig zu Recht lehnen die Massen diese Einmischung der Imperialisten in Haiti ab. Hier zählen nicht die Interessen des haitianischen Volks und sein Kampf um Demokratie und Freiheit gegen die verhasste Henry-Regierung, sondern die Sicherung imperialistischer Interessen. Die MLPD ist solidarisch verbunden mit den Genossen der NPCH, der Kommunistischen Partei in Haiti. Sie leisten unter härtesten Bedingungen ihren systematischen Parteiaufbau.