Protest- und Solidaritätsaktionen
"Kriegsverbrecher Erdogan, Hände weg von Kurdistan!"
Gestern fanden deutschland- und weltweit zahlreiche Protest- und Solidaritätsaktionen gegen die militärischen Angriffe des faschistischen Erdogan-Regimes auf Rojava statt.
Rote Fahne News setzt die gestern begonnene Berichterstattung fort.
Kiel
Auf einem landesweiten Treffen des Jugendverbandes REBELL in Kiel mit einem Rundgang auf den Spuren der Novemberrevolution 1918 in Kiel wurde im Anschluss folgende Erklärung verabschiedet: "In der Nacht auf Sonntag, dem 20.11.2022, hat die türkische Luftwaffe mehrere Ziele in Nord- und Ostsyrien sowie in Südkurdistan im Irak angegriffen. Mittlerweile greifen die Revolutionsgarden des faschistischen Regimes des Iran ebenfalls kurdische Regionen im Irak an. Die türkische Regierung behauptet dreist, es sei ein „Vergeltungsschlag" für den Terroranschlag in Istanbul am Sonntag zuvor. Es ist perfide, wenn ein Land, dass die kurdische Bevölkerung jahrzehntelang systematisch unterdrückt, sich jetzt auf das Selbstverteidigungsrecht der UN-Charta beruft! Das ist imperialistische Politik, die von der deutschen Regierung mitgetragen wird. Denn anscheinend holte sich Erdogan beim G-20-Gipfel den Segen für seinen Angriff. Wir verurteilen die Bombardements der faschistischen türkischen und iranischen Regierungen auf Kobane, Rojava und andere kurdische Siedlungen aufs Schärfste und solidarisieren uns mit dem kurdischen Befreiungskampf! Wir fordern: Kriegsverbrecher Erdogan, Hände weg von Kurdistan! Weg mit dem PKK-Verbot! Aktiver Widerstand gegen den Dritten Weltkrieg! Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Hoch die internationale Solidarität!
Hamburg
Die Demonstration wurde kurz nach Beginn von der Polizei gestoppt, weil die Polizei ein Verbot von Fahnen der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG und YPJ) durchsetzen wollten. Auch der Hinweis einer anwesenden Anwältin, dass es in Hamburg ein Gerichtsurteil gibt, wonach das Zeigen der Symbole der YPG und YPJ nicht verboten ist, hielt die Polizei nicht davon ab, Reizgas und Knüppel sogar gegen Kinder und ältere Frauen einzusetzen. Nach längeren Auseinandersetzungen musste die Demo aufgelöst werden. Dieses ungeheuerliche Vorgehen der Polizei wird von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern scharf verurteilt und wird ein Nachspiel haben.
Unmittelbar vor der Kundgebung gab Anja Flach, Moderatorin der Protestveranstaltung und Vertreterin der Informationsstelle Kurdistan (ISKU), für Rote-Fahne-News ein Statement.
Coburg
Proteste auch in der fränkischen Provinz! Heute fand in der 40.000-Einwohner Stadt Coburg im Norden Bayerns eine spontane Protestkundgebung gegen die Bombardierung von Zielen in Kurdistan durch das türkische Militär statt. Zu sehen waren Plakate mit der Aufschrift: "Türkei mordet, Deutschland finanziert ... Den völkerrechtswidrigen Krieg in Kurdistan nicht stillschweigend hinnehmen! Das demokratische Projekt Rojava verteidigen!" Teilgenommen haben auch Vertreter des Hauses der Solidarität aus dem nahen thüringischen Schalkau. Das von unzähligen Helfern aus ganz Deutschland in ehrenamtlicher Arbeit aufgebaut wurde, um Flüchtlinge aufzunehmen. Es war und ist das Schwesterprojekt zum Aufbau eines Gesundheitszentrum in Kobane durch die ICOR. Den Blick auf die brisante Situation, in der wir uns befinden, richtete ein Plakat der
Umweltgewerkschaft mit der Aufschrift "Aktiv werden gegen die Weltkriegsgefahr! Atomkrieg ist gleich Menschheitskatastrophe, globale Umweltkatastrophe!" Der Vertreter der MLPD hob hervor, dass hier eine demokratische Revolution angegriffen wird, die zahlreiche Errungenschaften hervorgebracht hat im Zusammenleben der verschiedenen
Völker in der Region im Kampf um die Rechte der Frauen. Wenn auch unsere Protestaktion noch klein war, so waren doch alle im Schneetreiben stolz darauf, Bestandteil einer internationalen Protestbewegung zu sein. Im Gegensatz zur Bundesregierung bekannten wir Farbe und zeigten Flagge.