Zusammenhalt nötiger denn je

Zusammenhalt nötiger denn je

Solidarische Grüße der ver.di Frauen an die Aktion gegen Gewalt gegen Frauen

ver.di-Frauen richten solidarische Grüße an die Aktion von vielen Organisationen in Duisburg gegen Gewalt gegen Frauen.

Korrespondenz
Solidarische Grüße der ver.di Frauen an die Aktion gegen Gewalt gegen Frauen
ver.di-Frauen aus Deutschland bei der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Tunis (Foto: Florian Aicher)

Wir freuen uns über die enge Einheit von Arbeiterinnen und kämpferischen Frauen in der Frauenbewegung in Duisburg. Wir würden uns über die Teilnahme von mehr Gewerkschaften freuen. Dafür sind wir als Arbeiterinnen und Angestellte in allen Betrieben und Gewerkschaften zuständig - aber nicht nur wir Frauen, auch jeder Kollege.

 

Der Zusammenhalt ist nötiger denn je. In der EU haben mindestens sechs von zehn Frauen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz gemacht. Neun Prozent der europäischen Frauen wurden mindestens einmal zu einer sexuellen Handlung als Gegenleistung für einen Arbeitsplatz oder eine Beförderung gedrängt. Die aktuelle Gesetzeslage macht es den Opfern schwer, Rechtsansprüche gegen die Täter geltend zu machen. Bisher haben die Opfer nur acht Wochen Zeit, dies zu tun. Um die Gewalt gegen Frauen zu unterbinden, muss mehr getan werden! Das Übereinkommen 190 der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) enthält notwendige Vorschriften zur Verhütung, Bekämpfung und Behebung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt. Vor einem Jahr ist das Übereinkommen in Kraft getreten, aber nur drei EU-Mitgliedstaaten haben es ratifiziert – Griechenland, Italien und Spanien. Wo ist Deutschland?

 

Wir Frauen in ver.di begrüßen diese und ähnliche Initiativen, aber wir sagen auch klar und deutlich: Die hauptsächliche Gewalt geht nicht von unseren Kollegen aus, sondern von einem System der doppelten Ausbeutung und Unterdrückung der Frauen. Doppelt, weil wir immer noch weniger Lohn bekommen, weil unsere Arbeit aufgrund unserer Aufgaben in Familie und Pflege niedriger bewertet wird. Durch die Inflation spüren wir das noch doppelt und dreifach. Wir fordern mehr Lohn in den kommenden Tarifrunden und einen Lohnnachschlag von mindestens 20% ab sofort! Wir fordern, dass Niedriglöhne und Altersarmut bekämpft werden. Wir wollen Frieden. Keine Waffenlieferungen und keine Milliarden für Aufrüstung, die zu noch mehr Gewalt führt.

 

Ein erster Schritt auch im Kampf gegen Sexismus, Armut und Gewalt? Eine starke Gewerkschaft! Seid dabei und gebt uns Rückendeckung! Als ver.di-Mitglied und damit als Teil unserer Basis sind wir stark.