Metalltarifrunde

Metalltarifrunde

Vertrauensleute der IG Metall Sindelfingen: Kritische Diskussionen zu Verhandlungsergebnis, Mehrheit stimmt dafür

Die Vollversammlung war wegen Termin- und Platzschwierigkeiten in drei Schichten unterteilt worden.

Korrespondenz

Es gab nach der Vorstellung des Verhandlungsergebnisses durch die Ortsverwaltung Stuttgart und den Betriebsratsvorsitzenden von Daimler Sindelfingen, die beide in der Tarifkommission sind, sachliche Argumente von Vertrauensleuten, den faulen Kompromiss abzulehnen: Streik wäre möglich und notwendig gewesen! Unsere machtvollen Warnstreiks haben unsere Kraft gezeigt, wir haben gezeigt: „Wir sind nicht bereit, für ihre Kriege und Krisen zu verzichten“. Die Erfahrung eines Streiks muss endlich wieder einmal gemacht werden.

 

Durch das Verhandlungsergebnis wird die Preissteigerung nicht aufgefangen. Wichtige Diskussion war noch die Solidarität mit Klein- und Mittelbetrieben: Es wurde darauf hingewiesen, dass Solidarität mit den Beschäftigten kleinerer Betriebe gerade bedeutet, dass wir als kampfstarker Betrieb vorangehen und uns nicht von betrieblicher Gewinnbeteiligung vom Flächentarif abspalten lassen. Die Betriebsratsspitze verteidigte den Abschluss als „solidarisch“, da bei zu hohen Löhnen die Kleinbetriebe ins Ausland abwandern oder den Flächentarif verlassen. Das muss sicher noch weiter ausgetragen werden.

 

Ein weiterer Kritikpunkt war die Behandlung der Leiharbeiter, die inzwischen einen Großteil der Beschäftigten in der Montage ausmachen. Sie gehen bei den Einmalzahlungen leer aus und bekommen eine Erhöhung erst im Juni 2023. Sie haben aber mit den höheren Preisen und den Energie-Jahresabrechnungen besonders zu kämpfen. Deshalb für Festeinstellungen der Leiharbeiter!

 

„Auch durch einen Streik wäre kaum mehr drin gewesen“, „wie hätten wir bei Aussperrung reagiert, gerade auch angesichts der vielen Leiharbeiter“, waren noch Fragen, die aufgeworfen wurden. Bei der Meinungsabfrage hob eine deutliche Mehrheit für eine Zustimmung des zum Ergebnis in der Großen Tarifkomission am 29.11. die Hand – aber viele Argumente müssen noch weiter verarbeitet werden.