Neue Friedensbewegung
Aktiver Widerstand gegen die Gefahr eines Dritten Weltkriege muss in den Betrieben diskutiert werden!
Geht man auf die Homepage der IG Metall, findet man da leider nichts, was im Zusammenhang vom Ukrainekrieg und der aktuellen Tarifrunde steht.
In dem Betrieb, in dem ich arbeite, hatten wir eine Pausenversammlung mit Kollegen, um den Warnstreik vorzubereiten. Ich schlug vor, dass neben den Forderungen für mehr Lohn und Übernahme auch die Forderung „Wir zahlen nicht für euren Krieg“ mit auf unser Transparent soll. Das erzeugte Diskussionen. Hat das eine mit dem anderen denn nichts zu tun?
Zu Recht bewegen die Themen unbefristete Übernahme der Leiharbeiter und der Azubis sowie die Inflation und der notwendige Kampf um tarifliche Lohnerhöhung und Lohnnachschlag die Arbeiter und fordern sie zm Protest und Widerstand heraus. Dass die gesellschaftlichen Fragen voneinander getrennt werden und das Thema Krieg im Betrieb möglichst vermieden werden soll, ist nicht richtig.
Treiben wir es mal weiter. Im Falle eines Weltkrieges sind es die jungen Männer, die für den Kriegsdienst eingezogen werden und gegen ihre Kollegen in anderen Ländern kämpfen und auf sie schießen müssen. Oder die Industrie wird auf Rüstung umgestellt, wir bauen am Ende keine Autos mehr, sondern Panzer, stellen für Raketen den Stahl her. Vor diesen Karren wollen wir uns nicht spannen lassen und es ist nicht in unserem Interesse. Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter!
Und dass die Kriegs- und Krisenlasten mit gestiegenen Preisen auf uns abgewälzt werden, muss von uns Arbeitern aufs Schärfste kritisiert werden. Dafür war die Tarifrunde wichtiges Mittel zur Diskussion über unsere Forderungen, die über die der IG Metall hinausgehen. Und die Diskussionen gehen natürlich weiter! Die Warnstreiks sollten von der Gewerkschaftsspitze auf die Lohn- und Übernahmefragen beschränkt werden, aber der antimilitaristische Kampf ist fester Bestandteil des proletarischen Klassenkampfs. Die Herstellung der Arbeitereinheit ist in dieser komplizierten Situation – wie selten in den letzten Jahrzehnten – mit höchsten Anforderungen an das Klassenbewusstsein verbunden. Die Gewinnung der Arbeiter und der Arbeiterjugend für die neue Friedensbewegung und den Kampf gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten bekommt besondere Bedeutung.