Saarlouis

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Ford will Ausbildung einstampfen

„Nach der Entscheidung des Ford-Managements gegen das Werk Saarlouis hat dieses nun beschlossen, vorerst keine neuen Auszubildenden mehr aufzunehmen.“ (SR.de, 6.12.22) Der Konzern zeigt damit nicht nur einmal mehr sein arbeiterfeindliches Gesicht.

Korrespondenz
Ford will Ausbildung einstampfen
Unterstützt von Belegschaften anderer Betriebe der Stadt zogen die Fordler am 22. Juni durch Saarlouis (rf-foto)

Die Jugend in Saarlouis und Umgebung ist doch auf Ausbildungsplätze in Großbetrieben angewiesen! Er offenbart damit auch, was von seinen Ankündigungen zu halten ist, auch nach Ende der Fahrzeugproduktion im Juni 2025 700 Leute weiterzubeschäftigen: das soll die Belegschaft beruhigen und vom Kampf abhalten. Warum sollte ein Betrieb mit 700 Beschäftigten nicht 35 Jugendliche ausbilden können, zumal ja Lehrwerkstatt, Ausbilder und alles vorhanden sind? Das gilt erst recht, wenn man die Tausenden neuen Arbeitsplätze miteinrechnet, die angebliche Investoren schaffen wollen, von denen man uns fast täglich erzählt.

 

Die sollen alle keinen Bedarf an gut ausgebildeten Facharbeitern haben? In Wirklichkeit wird hier wieder eine Scheibe abgeschnitten, die Salamitaktik geht weiter: Rausschmiss der Leiharbeiter, Abschaffen der Nachtschicht, Reduktion der Tagesproduktion trotz Nachfrage usw. – und jetzt eben: keine neuen Azubis mehr!

 

Die SPD-Landesregierung, die ja eine Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen versprochen hat schweigt. Nix hört man jetzt von "Solidarität" und "Kampf für die Zukunft" der Belegschaft. Die Betriebsratsspitze segnet die Ausbildungsplatzvernichtung ab, denn: "Nach Angaben des Betriebsrats haben sich das Unternehmen und die Arbeitnehmervertreter darauf verständig." (ebenda). Tatsächlich werden damit die Schließung und die Arbeitsplatzvernichtung im Werk abgesegnet. Es ist aber notwendig, dagegen zu kämpfen! Der Kampf im Werk und für die Zukunft der Ausbildung ist nötig!