Südafrika

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Öffentlicher Dienst bereitet unbefristeten Streik vor

Am Freitag, den 9. Dezember, fand vor dem Parlamentsgebäude in Kapstadt ein Protest von Staatsbediensteten statt. Drei landesweite Streiks waren dem vorangegangen, im Oktober, und am 10. und 22. November.

Korrespondenz aus Dortmund
Öffentlicher Dienst bereitet unbefristeten Streik vor
Die Kampfbereitschaft ist hoch (foto: groundup)

Die drei Gewerkschafts-Dachverbände Cosatu, Saftu und Fedusa fordern gemeinsam eine mindestens zehnprozentige Lohnerhöhung. Sie vertreten 800.000 der über 1 Million Beschäftigten. Die Regierung bleibt beim Angebot von 3 Prozent plus Einmalzahlung von 1000 Rand.

 

Die Krankenschwester Amina Pinto sagt dazu, dass sie seit mehr als 40 Jahren arbeitet und 15.000 R (819 Euro) im Monat verdient. "Ich war eine leitende Krankenschwester und das ist mein Gehalt", sagte sie. Nach Abzug ihrer Kosten bleiben ihr etwa R 3000 (164 Euro) um Lebensmittel zu kaufen und ihre Familie zu versorgen.

 

"Mit diesen 3 Prozent kann ich nur einen Laib Brot und einen Becher Milch kaufen. Als alleinerziehende Mutter, die jeden Tag für vier Kinder arbeitet, ist das sehr schwer für mich", sagt Pinto.

Die aktuellen Streikpläne sehen vor:

  • Fortgesetzte Streikposten während der Mittagspause in den Dienststellen im ganzen Land, Protestaktionen auf dem bevorstehenden ANC-Kongress im Dezember.
  • Verschiedene Protestaktionen bei allen wichtigen Regierungsveranstaltungen und keine unbezahlten Überstunden mehr.
  • In Südafrika sind bei niedrigen Löhnen die Preise für Lebensmittel, Strom und Benzin stark angestiegen. In allen Branchen ist die Kampfbereitschaft der Belegschaften sehr hoch, meistens im Widerspruch zu den Gewerkschaftsführungen.